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USA bei Importen stärker von EU abhängig als von China

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Deutschland,

Die USA sind laut einer neuen Studie seit 2010 stärker auf Importe aus der Europäischen Union angewiesen als auf Waren aus China.

Importe
Importe aus der Europäischen Union spielen für die USA eine größere Rolle als Waren aus China. (Archivbild) - keystone

Die USA sind stärker auf Importe aus der Europäischen Union angewiesen als auf Waren aus China. «Die US-Importabhängigkeit von der EU hat seit 2010 stark zugenommen», heisst es in der Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

In mehr als 3100 Warengruppen haben die USA 2024 demnach mindestens die Hälfte ihrer Importe aus der EU bezogen – im Gesamtwert von rund 290 Milliarden US-Dollar. Dazu zählen chemische Erzeugnisse, während bei der Zahl der Produkte vor allem Maschinen, Geräte und elektrotechnische Waren dominieren.

Die Abhängigkeit der USA von Europa sei weitreichend, so das IW. «Fast 46 Prozent aller US-Importe aus der EU entfallen auf Produkte, bei denen Europa schwer zu ersetzen sein dürfte.»

Insgesamt gehe es um knapp 18 Prozent aller Warengruppen, aus denen die USA 2024 Importe bezogen haben. Ihr Gesamtwert von rund 290 Milliarden Dollar summiere sich fast auf die Hälfte des gesamten US-Importvolumens aus der EU von 618 Milliarden Dollar.

EU übertrifft China bei US-Importen deutlich

Sogar im Vergleich zu China liegt die EU bei den US-Importen deutlich vorn – sowohl bei der Anzahl der Waren als auch beim Gesamtwert der Importe mit einem EU-Marktanteil von mindestens 50 Prozent. China komme 2024 auf 2925 Warengruppen mit einem Gesamtwert von 247 Milliarden Dollar. Das weist laut IW auf eine deutlich gesunkene US-Abhängigkeit von chinesischen Lieferungen hin.

US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatten sich im Zollstreit im Sommer auf einen Basiszollsatz in Höhe von 15 Prozent auf die meisten EU-Importe in die USA geeinigt.

In der Industrie steht das Abkommen stark in der Kritik. «Das Übereinkommen ist ein unzureichender Kompromiss und sendet ein fatales Signal an die eng verflochtene Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks», hatte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) moniert.

EU akzeptiert schmerzhafte Zölle

Die EU nehme schmerzhafte Zölle in Kauf. Der Maschinenbauverband VDMA etwa forderte Nachverhandlungen von der EU-Kommission.

«Die USA haben bei zahlreichen Schlüsselprodukten kaum Alternativen zur EU», meint IW-Expertin Samina Sultan. Viele Waren liessen sich nicht kurzfristig ersetzen. «Europa hat deshalb allen Grund, den Drohungen aus Washington mit mehr Selbstbewusstsein zu begegnen», sagt Sultan.

Auch auf Waren aus Deutschland sind die USA stark angewiesen, wie die IW-Zahlen weiter zeigen. Bei 466 Warengruppen ist der US-Importanteil höher als 50 Prozent, der Gesamtwert liegt bei 18 Milliarden Dollar. Das entspricht rund 11 Prozent der gesamten US-Importe aus Deutschland im Jahr 2024.

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