Microsoft-Gründer Bill Gates hält einen Kernkraft-Ausstieg für voreilig. Mit Blick auf Klima und energiepreise, wirbt er für die umstrittene Energie-Ressource.
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Microsoft-Gründer Bill Gates. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bill Gates rührt im Kampf gegen den Klimawandel die Werbetrommel für Atomkraft.
  • Auch mit Hinblick auf die hohen Energiepreise sei die Energie-Ressource wichtig.
  • Gates betreibt in Sachen grüne Technologien selbst Forschung im Nuklearbereich

Der US-Investor und Microsoft-Gründer Bill Gates hat im Kampf gegen den Klimawandel sowie die hohen Energiepreise für die Kernkraft geworben.

Atomreaktoren abzuschalten «macht es schwerer, Versorgungssicherheit und günstige Preise zu gewährleisten», sagte Gates dem «Handelsblatt». «Wir dürfen keine Lösung ausschliessen, solange wir nicht Kosten und Sicherheit genau geprüft haben.»

Der Strombedarf der Menschen werde angesichts von Elektromobilität und der Beheizung von Gebäuden künftig «dramatisch steigen». Den Bau von Gaskraftwerken sieht Gates dabei kritisch. «Erdgas ist keine echte Brückentechnologie», sagte er der Zeitung. Um das deutsche Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, könnte der Lebenszyklus eines neuen Kraftwerks unnatürlich kurz sein, mahnte Gates.

Breakthrough Energy: Gates forscht im Nuklearbereich

Gates hat selbst eine Investitionsgesellschaft mit dem Namen Breakthrough Energy. Damit fördert er Forschungsansätze und Greentech-Firmen auch im Nuklearbereich.

Angesichts der hohen Energiepreise forderte der Chefvolkswirt der Direktbank ING, Carsten Brzeski, «Energie-Schecks» für Geringverdiener. Die hohen Preise gingen «vor allem zulasten der Haushalte mit niedrigen Einkommen», sagte er der «Bild»-Zeitung. Die Regierung solle deshalb darüber nachdenken, wie sie die höheren Ausgaben für diese Menschen kompensieren kann.

«In anderen europäischen Ländern passiert das auch schon», sagte Brzeski. «Auch in Deutschland sollte man daher über Steuererleichterungen oder über gezielte Energie-Schecks nachdenken, damit Geringverdiener ihre Energierechnung weiterhin bezahlen können.»

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