Unicredit zieht sich nur langsam aus Russland zurück
Unicredit plant einen Portfolioabbau in Russland und konzentriert sich auf mehrere Übernahmen wie von Banco BPM und der Commerzbank.

Die italienische Grossbank Unicredit reagiert laut «Swissinfo» auf die Forderungen der Europäischen Zentralbank (EZB): Bis Ende 2026 werden sie ihre Kredite in Russland auf unter 1 Milliarde Euro (93 Millionen Franken) verringern.
Damit vermeidet sie eine übereilte Trennung, um rechtlichen Risiken zu entgehen, wie CEO Andrea Orcel erklärte.
Auch die grenzüberschreitenden Zahlungstransaktionen sollen in Russland von 11,2 Milliarden Euro auf 8,5 Milliarden Euro gesenkt werden. Die lokale Einlagensumme will das Institut um 75 Prozent verringern.
Unicredit konzentriert sich auf europäische Übernahmen
Die EZB hatte sofort einen schnellen Ausstieg der Unicredit aus Russland verlangt. Diese wählt nun aber eine zurückhaltende Rückzugsstrategie.
Unicredit strebt auch eine stärkere Marktposition in Europa an: Die EZB hat einer Übernahme von Banco BPM für 10,1 Milliarden Euro zugestimmt.
Nun prüft die italienische Grossbank weiterhin den Ausbau ihres Anteils an der Commerzbank.

UBS wurde beauftragt, die Commerzbank im möglichen Übernahmedialog zu beraten, wie «Bloomberg» berichtet.
Die Bank sieht in diesen Schritten die Notwendigkeit für leistungsfähigere Banken in Europa. Damit sollen Wirtschaft und Wettbewerb gestärkt werden, so CEO Orcel.