Die UBS will Risiken im Russland-Geschäft minimieren. Die Anzahl sanktionierter russischer Kunden ändert sich momentan täglich.
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Das Logo der UBS. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die UBS will Risiken im Russland-Geschäft abbauen.
  • Die Anzahl von wegen dem Krieg sanktionierten Kunden ändert sich aktuell schnell.
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Die Grossbank UBS konzentriert sich in ihrem Russland-Geschäft derzeit auf den Abbau von Risiken. Man versuche dabei auch, den Kunden den Risikoabbau zu ermöglichen, sagte UBS-CEO Ralph Hamers am Mittwoch an einer Analystenkonferenz. Die Exposition der UBS gegenüber Russland sei aber «ziemlich begrenzt», bekräftigte er frühere Aussagen.

Bei der Umsetzung der internationalen Sanktionen nehme die UBS zudem einen «sehr konservativen» Ansatz ein. Das sagte Hamers an der «Morgan Stanley Conference» in London. Damit solle auch das Risiko eingegrenzt werden, dass ihr in einigen Jahren Vorwürfe gemacht würden. Die UBS hatte ihr Russland-Engagement bereits vergangene Woche beziffert.

Zahl sanktionierter Kunden ändert sich täglich

Zur Zahl der sanktionierten russischen Kunden wollte sich Hamers nicht äussern. Mit ständig neuen Sanktionen ändere sich auch die Zahl der betroffenen Kunden täglich. «Im Prinzip ist derzeit jede Person mit einem russischen Pass semi-sanktioniert», so der UBS-Chef.

In den ersten beiden Monaten 2022 habe die UBS insgesamt gute Kundenaktivitäten gesehen. Für Äusserungen zur Entwicklung im März sei es dagegen noch zu früh, so Hamers. Die steigenden Spannungen hätten aber die Aktivität von einigen Kunden vor allem in Asien gebremst, räumte er ein. Im Vergleich mit dem Vorjahr dürfte dies auf den Gebühreneinnahmen lasten.

UBS konzentriert sich auf USA und China

Besondere Schwerpunkte in der UBS-Strategie als weltweit tätiger Vermögensverwalter lägen auf den USA. Ebenso konzentriere man sich auf China, bekräftigte Hamers. In den USA habe das dortige Team in den vergangenen Jahren gute Fortschritte gemacht. Die Akquisition des digitalen US-Vermögensverwalters Wealthfront passe sehr gut zur Strategie in den USA: «Wealthfront hilft uns, unsere eigenen Pläne um drei Jahre voranzubringen.»

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Ein UBS-Gebäude in Minnesota, USA. - Keystone

Im Prime Brokerage, den Investment Banking-Dienstleistungen für Hedgefonds, hat die UBS gemeinsam mit den im Geschäft verbleibenden Instituten Marktanteile gewonnen. Die Konkurrentin Credit Suisse hatte nach dem Archegos-Debakel beschlossen, sich aus dem Geschäft mit den Hedgefonds zurückziehen. «Auch wir haben in der Folge unsere Kunden überprüft und uns von einigen getrennt», sagte Hamers. Gleichzeitig habe man aber auch neue Kunden dazugewonnen.

Hamers gab sich offen für weitere «Ergänzungsakquisitionen», welche die UBS-Strategie voranbringen könnten. Gleichzeitig überprüfe man aber auch das Portfolio und steige aus Geschäften aus, die nicht genügend gut vorangebracht werden könnten. Er erinnerte an die Verkäufe der Vermögensverwaltungsgeschäfte in Österreich und in Spanien in den vergangenen Jahren.

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