UBS-Derivate-Skandal erschüttert Privatkunden
Der systematische Verkauf riskanter Devisen-Derivate bringt die UBS in Erklärungsnot. Hunderte Kunden fordern Entschädigung.

Bei der Schweizer Grossbank UBS sorgt der Verkauf hochspekulativer Devisen-Derivate an Privatkunden für einen Skandal. Interne «Monday Sales Push»-Meetings motivierten Berater offenbar, komplexe Produkte mit hohem Verlustrisiko zu vertreiben, wie «Stock World» berichtet.
Die betroffenen Produkte führten bei einzelnen Anlegern zu Totalverlusten von bis zu 2,9 Millionen Franken. Insgesamt könnten die Schäden mehrere hundert Millionen Franken betragen, so «Reuters».
Kritik an Vertriebspraktiken und erste Konsequenzen
Viele Kunden wurden offenbar nicht ausreichend über die Risiken informiert. Die Bank selbst verweist auf «extreme Marktvolatilität».

Doch interne Dokumente zeigen, dass die Risiken oft asymmetrisch verteilt waren, wie «tippinpoint.ch» berichtet.
UBS Derivate: Erste personelle Konsequenzen
Als Reaktion auf die Vorwürfe wurden erste personelle Konsequenzen gezogen. Gian Reto Staub, Regionaldirektor Ostschweiz, wurde von seiner Funktion entbunden.
Nachdem er als Hauptverantwortlicher für den aggressiven Vertrieb galt, so «Stock World».
Entschädigungsforderungen und regulatorischer Druck
Die UBS hat begonnen, mit betroffenen Kunden über finanzielle Kompensation zu sprechen. Besonders heikel ist die Lage bei weniger vermögenden Anlegern, die die Risiken der Produkte nicht überblicken konnten, wie «Reuters» meldet.

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA prüft die Vorgänge genau. Gleichzeitig diskutiert die Politik über strengere Kapitalanforderungen für systemrelevante Banken, was die Lage für die UBS zusätzlich erschwert.
Die Diskussionen um die Derivate-Verluste und die Vertriebspraktiken dürften die Bank noch lange beschäftigen. Das Vertrauen der Anleger steht auf dem Spiel.