Die angedrohte Ausweisung von zehn westlichen Diplomaten aus der Türkei hat die Landeswährung Lira auf ein Rekordtief absacken lassen.
Türkischer Präsident Erdogan
Türkischer Präsident Erdogan - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die türkische Währung Lira fällt nach Ausweisung von Diplomaten auf ein Rekordtief.
  • Seit Jahresbeginn fiel sie gegenüber dem Dollar um 24 Prozent.
  • Die türkische Zentralbank senkte letzte Woche den Leitzins trotz Inflation.

Nach Androhung der Ausweisung von zehn Botschaftern fiel die türkische Lira noch stärker. Am frühen Montagmorgen wurden 9,80 Lira für einen Dollar verlangt; dann erholte sich der Kurs leicht und lag bei 9,73 Lira. Die türkische Währung ist seit Jahresbeginn gegenüber dem Dollar bereits um 24 Prozent gefallen. Auch gegenüber dem Euro gab sie stark nach.

Mehrere Staaten appellierten zur Freilassung des inhaftierten türkischen Menschenrechtsaktivisten Osman Kavala. Danach hatte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan das Aussenministerium am Samstag angewiesen, den deutschen und neun weitere Botschafter so schnell wie möglich zur «persona non grata», also zu unerwünschten Personen zu erklären. Auf diese Einstufung folgt in der Regel die Ausweisung.

Die türkische Währung Lira.
Die türkische Währung Lira. - dpa

Diplomatische Ausweisungen schaden den Investitionen

Die türkische Währung ist stark unter Druck. Erst vergangene Woche war sie gefallen. Die türkische Zentralbank hatte den Leitzins trotz hoher Inflation deutlich gesenkt.

Der Analyst Timothy Ash von Bluebay Asset Management erklärte am Montag, die drohende Ausweisung der Diplomaten werde Erdogan «schaden». Die zehn Länder würden ihren Austausch mit der Regierung Erdogan verringern und die Investitionen im Land würden «leiden».

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