Tesla verkauft sogar weniger E-Autos als Opel in Deutschland
Tesla kommt auch in Deutschland nicht aus der Krise: Der einstige Führer bei E-Autos verkauft immer weniger Fahrzeuge und muss sich gar Opel geschlagen geben.

Der amerikanische Elektroautohersteller Tesla erlebt in Deutschland einen beispiellosen Absturz seiner Marktposition. Vor zwölf Monaten galt er noch als viertgrösster Anbieter von E-Autos; jetzt ist er auf den elften Rang abgerutscht.
Die Verkaufszahlen sprechen eine deutliche Sprache: Lediglich 11'441 Fahrzeuge konnte Tesla in den ersten acht Monaten des Jahres 2025 in Deutschland absetzen. Diese schwache Performance führte dazu, dass selbst traditionelle Hersteller wie Opel mit über 13'000 verkauften Elektroautos den einstigen Marktführer überholten.
Besonders drastisch zeigt sich der Rückgang bei den monatlichen Neuzulassungen: Im August 2025 wurden nur etwa 1'400 Tesla-Fahrzeuge neu registriert. Dies entspricht laut «Autor, Motor und Sport» einem Einbruch von nahezu 40 Prozent verglichen mit dem entsprechenden Vorjahresmonat.
Dominanz der deutschen Premiumhersteller bei E-Autos
Die deutschen Automobilkonzerne haben ihre Hausaufgaben gemacht und dominieren nun den heimischen E-Auto-Markt mit beeindruckender Klarheit. Volkswagen führt das Ranking mit über 100'000 verkauften Elektrofahrzeugen in den ersten acht Monaten deutlich an.
BMW sichert sich mit knapp 55'000 abgesetzten Elektroautos den zweiten Platz, wie «N-TV» berichtet. Mercedes-Benz belegt mit fast 49'000 Fahrzeugen den dritten Rang.

Selbst Opel, lange Zeit als Volumenhersteller positioniert, konnte seine Elektroauto-Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um fast 4'000 Einheiten steigern. Diese Entwicklung zeigt, dass die traditionellen Automobilunternehmen Tesla erfolgreich den Rang ablaufen.
Strukturelle Probleme und verschärfte Konkurrenz
Tesla kämpft mit mehreren strukturellen Herausforderungen, die den Absatzrückgang erklären. Das Unternehmen hat seit Jahren kein grundlegend neues Fahrzeugmodell mehr eingeführt, obwohl das wichtigste Modell Y kürzlich überarbeitet wurde.
Gleichzeitig haben etablierte Automobilhersteller ihre Elektroauto-Palette erheblich erweitert und bieten nun eine breite Auswahl an Modellen, so «N-TV». Diese verstärkte Konkurrenz macht es für Tesla zunehmend schwieriger, sich von der Masse abzuheben.
Zusätzlich gewinnen chinesische Elektroautohersteller in Deutschland kontinuierlich an Bedeutung und setzen Tesla unter Preisdruck. Das politische Engagement von Tesla-Chef Elon Musk stösst bei manchen deutschen Kunden auf Kritik und könnte ebenfalls zu Kaufzurückhaltung führen.
Optimismus trotz schwieriger Lage
Trotz der ernüchternden deutschen Verkaufszahlen zeigt sich Tesla-Werksleiter André Thierig laut «Ecomento» optimistisch für das Grünheider Werk. Er berichtet von «sehr guten Signalen» für den deutschen Standort.
Tesla hat die Produktionsplanung für das dritte und vierte Quartal nach oben korrigiert. Das Unternehmen beliefert mittlerweile mehr als 30 internationale Märkte und sieht dort einen definitiv positiven Trend.

Die Gigafactory Berlin-Brandenburg beschäftigt aktuell rund 11'000 Mitarbeiter und produziert seit März 2022 E-Autos. Obwohl ein geplanter Ausbau der Produktionsstätte aufgrund der unsicheren Marktlage gestoppt wurde, bleibt Tesla dem Standort Deutschland treu.
Politische Rahmenbedingungen als Unsicherheitsfaktor
Der Wegfall staatlicher Förderungen belastet den gesamten deutschen Elektroautomarkt erheblich, so «Ecomento». Die Bundesregierung hatte ursprünglich vereinbart, die Elektromobilität durch Kaufanreize zu unterstützen, diese Unterstützung ist jedoch ausgelaufen.
Aktuell plant die Regierung immerhin, den Kauf von reinen E-Autos für Unternehmen steuerlich attraktiver zu gestalten. Diese Massnahme könnte zumindest im Geschäftskundensegment für neue Impulse sorgen.