Temu will Lebensmittel verkaufen – Gefahr für Verbraucher?
Temu will Lebensmittel verkaufen und sucht gezielt lokale Produzenten. Experten warnen vor Risiken für Standards und Sicherheit.

Temu, die chinesische Billigplattform, plant den Einstieg in den europäischen Lebensmittelmarkt. Das Unternehmen sucht seit Mai gezielt Lieferanten aus Europa, wie «Kitchen Stories» berichtet.
Das Ziel ist, das Sortiment zu erweitern und den Service für Kunden vor Ort zu verbessern. Temu setzt dabei auf regionale Partnerschaften und wirbt aggressiv um Anbieter von Lebensmitteln, Kosmetik und Alltagsprodukten.
Kritik an Temus Plänen
Insbesondere kleinere Hersteller aus dem Süsswaren- und Nahrungsergänzungsbereich werden aktuell kontaktiert. Die Plattform will mit lokalen Produkten schneller liefern und besser auf regionale Vorlieben eingehen, so «Kitchen Stories».

Branchenexperten warnen, dass Temus Einstieg den Wettbewerb verschärfen und Qualitätsmassstäbe im Lebensmittelhandel untergraben könnte. Marlena Hien, Gründerin von «Bears with Benefits», kritisiert öffentlich, dass asiatische Billig-Plattformen oft an Regulierungen vorbei agieren.
Ebenso würden sie Standards missachten, wie «Kitchen Stories» berichtet.
Auch die EU-Kommission ist alarmiert
Die EU-Kommission hat ein formales Verfahren gegen Temu eingeleitet. Sie prüft, ob die Plattform ausreichend gegen den Verkauf illegaler oder gefährlicher Produkte vorgeht, wie «Tagesschau» berichtet.
Vizekommissionspräsidentin Margrethe Vestager fordert, dass alle Produkte auf Temu den EU-Standards entsprechen und den Verbrauchern nicht schaden dürfen. Auch das Design der Plattform, das Käufer durch Belohnungsprogramme zu ungeplanten Ausgaben verleiten könnte, steht im Fokus der Untersuchung.
Verbraucherschützer und Behörden fordern mehr Transparenz. Temu hat angekündigt, mit den europäischen Behörden zusammenzuarbeiten, um die geforderten Standards zu erfüllen, wie «Tagesschau» berichtet.