Studie

Studie: Bei jedem fünften Beschäftigten schon Depression diagnostiziert

AFP
AFP

Deutschland,

Bei jedem fünften Beschäftigten in Deutschland wurde schon einmal eine Depression diagnostiziert.

Düstere Wolken über dem Meer
Düstere Wolken über dem Meer - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Arbeit als Ursache der Erkrankung überschätzt.

Darauf weist eine am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Stiftung Deutsche Depressionshilfe hin. Die Mehrheit der Betroffenen spricht am Arbeitsplatz allerdings nicht über die Erkrankung.

Ein Drittel der Beschäftigten geht hingegen offen im beruflichen Umfeld damit um - mit zumeist positiven Erfahrungen (70 Prozent). Jeder Vierte (26 Prozent) hatte allerdings das Gefühl, dass durch den offenen Umgang nicht mehr die eigene Leistung, sondern die Erkrankung im Vordergrund stand.

Für das fünfte Deutschland-Barometer Depression wurden im September 5283 Menschen zwischen 18 und 69 Jahren befragt. Gefördert wurde die Studie von der Deutsche Bahn Stiftung. Wie die Umfrage weiter zeigt, wird die Rolle der Arbeit für die Entstehung von depressiven Erkrankungen überschätzt und gleichzeitig die Bedeutung der Veranlagung unterschätzt.

Demnach sehen die Befragten Belastungen am Arbeitsplatz (95 Prozent), Konflikte im Job oder mit Kollegen (93 Prozent) und die dauerhafte Erreichbarkeit (83 Prozent) als wichtigste Ursachen für Depression. Dass die Krankheit auch biologische Ursachen hat, ist dagegen weniger bekannt. So kennen nur knapp zwei Drittel (64 Prozent) den erblichen Faktor der Erkrankung. Nur etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) weiss, dass während der Depression vielfältige Hirnprozesse verändert sind.

«Während der Depression nehmen Betroffene alles wie durch eine dunkle Brille wahr und fühlen sich völlig erschöpft und durch die Arbeit überfordert», erklärte Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Häufig werde dann die Überforderung fälschlicherweise als Ursache und nicht als Folge der Depression angesehen.

Dies erklärt demnach auch, warum 68 Prozent der Befragten glauben, dass Urlaub bei Depression hilft. 63 Prozent gehen davon aus, dass ausruhen und viel schlafen die Depression lindert. Dabei ist das Gegenteil der Fall - langer Schlaf verschlechtert bei vielen Betroffenen die Depression. Schlafentzug ist dagegen ein etabliertes Behandlungsverfahren in Kliniken.

Kommentare

Weiterlesen

Alten Stadtgärtnerei Aarau
119 Interaktionen
Im Aargau
Kolumnistin Verena Brunschweiger
124 Interaktionen
Manspreading

MEHR IN NEWS

Unfall
2 Interaktionen
St.Gallen
Fernwärmeausbau
Weinfelden TG
Days Gone Remastered
Days Gone
Boluarte Vance Rubio Papst
8 Interaktionen
Papst Leo XIV.

MEHR STUDIE

universum
44 Interaktionen
Studie
Parkinson
13 Interaktionen
Studie
Henrik Ahlers
3 Interaktionen
Studie
Linie 12
2 Interaktionen
Studie zu Inselareal

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Betrugs-Filiale
lehrerin ki
2 Interaktionen
Bildungswesen
polizeiruf
1 Interaktionen
Debatte
gn
9 Interaktionen
Vor Mähdreschern