Siemens-Zugsparte Mobility übernimmt Reservierungssoftware-Firma
Siemens stärkt seine Zug-Sparte Mobility mit einem 550 Millionen Euro teuren Entwickler eines Buchungs-Systems aus den Niederlanden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Münchner Technologiekonzern übernimmt die 2002 in Enschede gegründete Firma Sqills, die cloudbasierte Software für Reservierungen, Fahrkartenkauf und Buchungsmanagement für Bahn- und Omnibusbetreiber anbietet, wie Siemens am Donnerstag mitteilte.
Das Buchungssystem soll für eine bessere Auslastung der Züge und Busse sorgen.
«Um die Fahrgastzahlen auf der Schiene signifikant zu steigern und die Klimaziele bis 2030 zu erreichen, müssen Bahnbetreiber ihren Fahrgästen bessere Tools bereitstellen, mit denen sie alle angebotenen Dienstleistungen einfach ermitteln und nahtlos nutzen können», sagte Siemens-Mobility-Vorstand Michael Peter.
Wenn sich Sqills unter der Ägide von Siemens gut entwickelt, bekommen die Eigentümer einen Nachschlag auf den Kaufpreis. Für das kommende Jahr erwartet das Unternehmen mit 160 Mitarbeitern einen Umsatz von 40 Millionen Euro. Sqills zählt unter anderem die französische SNCF, Irish Rail und den Betreiber der Hochgeschwindigkeitszüge vom Kontinent nach London, Eurostar, zu seinen Kunden.
Mitgründer und Vorstand Bart van Munster erhofft sich vom Einstieg von Siemens, das Geschäft auf Amerika und Asien auszuweiten. Siemens erwartet im zweiten Jahr nach der Übernahme, die im Herbst abgeschlossen werden soll, einen positiven Beitrag zum Ergebnis.
Der Zukauf passt in die Strategie des neuen Vorstandschefs Roland Busch. Er hält danach Ausschau, wie sich die Sparten mit Software verstärken können, und will das Geschäft vom Verkauf von Lizenzen auf ein Abo-Modell («Software-as-a-service») umstellen.
