Lange stand der ÖV praktisch still. Seit Mitte Mai füllen sich Busse, Trams und Züge aber langsam wieder. Damit ist die Ära der Schwarzfahrer zu Ende, oder?
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Die Initiative für Gratis-ÖV in Bern ist innerhalb der Sammelfrist zustande gekommen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Mitte Mai nähert sich der öffentliche Verkehr dem Normalbetrieb.
  • Folglich sind auch wieder vermehrt Billettkontrolleure unterwegs.
  • Doch die Situation sieht anders als vor der Krise aus.

Das Coronavirus hat den öffentlichen Verkehr praktisch zum Erliegen gebracht. Busse, Trams und Züge waren wochenlang menschenleer. Die Folge: ein Einbruch der Passagierzahl um bis zu 90 Prozent.

Seit den jüngsten Normalisierungsschritten Mitte Mai geht es aber langsam wieder bergauf. Zeit, um etwas Normalität in den Betrieb zu bringen – gerade in Bezug auf die Kontrolle von Fahrkarten.

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Ein Plakat zeigt den Reisenden, dass die vorderste Bustüre aufgrund der Massnahmen von Bernmobil gegen das Coronavirus (COVID-19) geschlossen ist. - Keystone

Mit Beginn der Krise verzichteten zahlreiche Schweizer Verkehrsbetriebe auf Billettkontrollen. Ein Paradies für Schwarzfahrer. Nie zuvor konnte die Schweiz einfacher und vor allem günstiger bereist werden als zu Zeiten des Lockdowns. Damit ist nun aber Schluss!

Postauto steckt Kontrolleure in Uniform

Seit dem 11. Mai sind wieder zahlreiche Kontrolleure auf Spurensuche – mit Erfolg. «Der Anteil der Reisenden ohne gültigen Fahrausweis ist nach der Wiedereinführung der Fahrausweiskontrolle leicht höher als vor dem Lockdown», erklärt Bernmobil-Mediensprecher Rolf Meyer.

Mit anderen Worten: Früher waren durchschnittlich zwei Prozent der Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis unterwegs, heute sind es im Durchschnitt drei Prozent. Das ist eine Steigerung um 50 Prozent!

Postauto
Postauto Billett Automat der Haltestelle Güterbahnhof an der Murtenstrasse in Bern. - Keystone

Auch bei anderen Transportunternehmen hat Nau.ch angefragt. Konkrete Zahlen zu Schwarzfahrern liegen dort allerdings nicht vor. Die Postauto AG wies dafür auf ihr neues Kontrollkonzept hin.

«Nach Monaten der Abwesenheit wollen wir Präsenz zeigen», erklärt Mediensprecherin Katharina Merkle. Eine Rückkehr in zivile Strukturen erfolgte deshalb vorerst nicht. Stattdessen würden nun alle Kontrolleure Uniform tragen – ganz egal, ob dem Unternehmen so der eine oder andere Schwarzfahrer durch die Lappen geht.

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