Am Dienstag wurde in Paris ein Hilfsgipfel abgehalten. Emmanuel Macron kündigte an, dass rund 100 Milliarden US-Dollar für Afrika mobilisiert werden könnten.
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Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag lud Emmanuel Macron zu einer Afrika-Hilfskonferenz in Paris.
  • Der Kontinent Afrika soll mit Wirtschaftshilfen unterstützt werden.
  • Es könnten zu diesem Zweck rund 100 Milliarden US-Dollar mobilisiert werden.
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Internationale Geldgeber wollen mit Milliardenhilfen die Wirtschaft Afrikas nach der Corona-Pandemie ankurbeln. Über den Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington könnten auch dank der Solidarität reicher Länder rund 100 Milliarden US-Dollar (rund 82,3 Milliarden Euro) mobilisiert werden.

Das kündigte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron am Dienstag in Paris am Rande einer Afrika-Hilfskonferenz an. «Wachstum und Stabilität in Afrika bedeuten Wohlstand und Stabilität in Europa», sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa.

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Kristalina Georgiewa, Chefin des Internationalen Währungsfonds. - dpa

«Afrika ist einer der am wenigsten geimpften Kontinente der Welt - ein wirtschaftlicher und sozialer Notstand», sagte Macron. Es gebe insgesamt einen Finanzierungsbedarf bis 2025 von geschätzt 285 Milliarden Dollar. Der 43-Jährige versammelte im Schatten des Eiffelturms zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie Führungspersönlichkeiten internationaler Organisationen.

Andere nahmen per Videoschalte teil. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen oder EU-Ratspräsident Charles Michel zählten zu den Teilnehmern.

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Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, gibt eine Erklärung ab. (Archivbild) - Keystone

«Wir müssen zu der starken Entwicklung zurückkehren, die Afrika vor Covid hatte», forderte Georgiewa. Für den Weltwährungsfonds bedeute das, auch zu aussergewöhnlichen Massnahmen zu greifen. Afrika sei «sehr hart» von der Pandemie getroffen worden - vor allem auch mit Blick auf die Wirtschaft, sagte der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi.

Um beim Weltwährungsfonds auf eine Summe von 100 Milliarden Dollar zu kommen, sollen nach den Worten von Georgiewa sogenannte Sonderziehungsrechte des Fonds von reichen Ländern nach Afrika weitergeleitet werden. Sonderziehungsrechte sind die Reservewährung des IWF. Erst im März hatte Georgiewa eine Erhöhung der finanziellen Schlagkraft der Organisation um 650 Milliarden Dollar vorgeschlagen.

Sonderziehungsrechte sollen umverteilt werden

«Wir setzen uns dafür ein, dass die reichsten Länder ihre Sonderziehungsrechte an die ärmsten Länder, insbesondere in Afrika, umverteilen können, damit aus den 33 Milliarden von heute 100 Milliarden werden», sagte Macron.

Für die reicheren Länder, die ausreichend Währungsreserven und Zugang zum Kapitalmarkt haben, sind Sonderziehungsrechte kaum von Bedeutung. Für ärmere Länder würden Finanzmittel für andere Zwecke frei, etwa zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie.

Zur Unterstützung des demokratischen Übergangs im ostafrikanischen Sudan hatte Macron bereits am Montag angekündigt, Frankreich wolle die gesamten bilateralen Schulden von fast fünf Milliarden US-Dollar streichen.

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