Auch im zweiten Coronajahr boomt der E-Commerce in Deutschland. Jeder siebte Euro, den die Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr für Lebensmittel, Elektronik, Möbel und Bekleidung ausgaben, landete in den Kassen des Onlinehandels.
klarna
Online-Shopping. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lässt man Lebensmittel beiseite, so sicherten sich Amazon und seine Rivalen sogar ein Fünftel des Geldes, wie der Branchenverband BEVH am Donnerstag mitteilte.

«E-Commerce wird immer mehr als das Normale und Übliche empfunden. Sein Wachstum stabilisiert sich auf hohem Niveau», sagt BEVH-Präsident Gero Furchheim.

Die alte Regel, dass der Onlinehandel vor allem von Jüngeren genutzt werde, gelte seit Pandemiebeginn nicht mehr, hiess es weiter. Käufer ab 50 Jahren seien 2021 für mindestens die Hälfte alle Einkäufe im Internet verantwortlich gewesen. Und der Anteil «zufriedener» und «sehr zufriedener» Onlinekäufer habe mit 96,3 Prozent einen Rekordwert erreicht.

Kein Wunder also, dass der Onlinehandel auch in diesem Jahr eine Fortsetzung des Booms erwartet. Der Verband geht davon aus, dass die Umsätze mit Waren um weitere 12 Prozent auf mehr als 110 Milliarden Euro wachsen. Und auch in den Jahren danach rechnet die Branche mit Wachstumsraten über 10 Prozent.

Die Euphorie im deutschen Onlinehandel steht in Kontrast zur Lage vieler Mode-, Schuh- und Elektronikhändler in den Fussgängerzonen und Einkaufszentren, die unter ausbleibenden Kunden und Umsatzeinbrüchen leiden. Ketten wie Douglas, Media Markt, Saturn, oder Ikea versuchen, sich mit eigenen Onlineshops gegen die Konkurrenz zu behaupten - einige durchaus mit Erfolg.

In einer Aufstellung des Handelsinstitutes EHI der 100 grössten deutschen Onlineshops platzierten sich Media Markt, Saturn, Ikea und H&M unter den Top 10 der umsatzstärksten Anbieter - mit deutlichem Abstand zum Spitzenreiter Amazon. Andere wie C&A (Platz 83) und Galeria (Platz 90) rangierten unter ferner liefen.

Der Elektronikhändler Ceconomy mit den Ketten Saturn und Media Markt steigerte die Online-Umsätze um 65 Prozent und konnte den pandemiebedingten Rückgang im stationären Geschäft mehr als wettmachen. Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Onlineumsatz mehr als verdoppelt. Er liegt bei 6,9 Milliarden Euro. Damit entfällt ein Drittel des gesamten Geschäfts auf E-Commerce.

Deutschlands grösster Möbelhändler Ikea konnte seine Onlineumsätze sogar mehr als verdoppeln und den Onlineanteil am Umsatz auf 34,3 Prozent steigern. Dennoch verlor der Möbelriese unter dem Druck der Online-Konkurrenz erstmals seit langem Marktanteile.

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