Nestlé: Forderung nach Rücktritt von Verwaltungsratspräsident

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Vevey,

Nestlé-Anleger fordern den Rücktritt von Verwaltungsratschef Paul Bulcke. Der Ruf wächst nach dem Abgang des zweiten CEOs in etwas mehr als einem Jahr.

Nestlé
Nestlé steckt in der Krise und hat in einem Jahr zwei CEO-Abgänge gehabt. (Symbolbild) - keystone

Die Forderung der Nestlé-Aktionäre nach einem Rücktritt von Verwaltungsratschef Paul Bulcke wird lauter, berichtet die «Financial Times». Die Entlassung von Laurent Freixe Anfang September hat die Bedenken der Aktionäre verstärkt.

Freixe wurde wegen einer nicht offengelegten Beziehung zu einer ihm unterstellten Mitarbeiterin abberufen, schreibt «Market Screener». Diese Affäre folgte dem Rücktritt von Mark Schneider vor einem Jahr.

Anzweiflung des Urteilsvermögen

Nun sehen viele Investoren Bulckes Urteilskraft kritisch. Bulcke ist seit 1979 bei Nestlé tätig und seit 2017 Präsident des Verwaltungsrats.

Fändest du es gut, wenn es jetzt zu einem Wechsel bei Nestlé käme?

Für April 2026 hat er seinen Rücktritt angekündigt, schreibt die «Handelszeitung». Dennoch fordern wichtige Grossinvestoren, unter anderem vertreten durch AS Investment Management, einen sofortigen Abgang Bulckes.

Unternehmenskrise und Aktionärsdruck

Pablo Isla, Vizepräsident des Verwaltungsrats und früherer CEO von Inditex, wird als Nachfolger gehandelt, schreibt «Reuters». Nestlé kämpft mit einem Umsatzrückgang und schwacher Kursentwicklung im hart umkämpften Lebensmittelmarkt.

Nestlé Paul Bulcke
Die Forderung von Verwaltungsratschef Paul Bulcke bei Nestlé wird grösser. (Archivbild) - keystone

Die Preiserhöhungen 2023 zur Kompensation gestiegener Rohstoffkosten drückten den Absatz, erläutern Experten. Die Anleger sehen die Unternehmensführung unter Bulcke zunehmend kritisch, fasst «MarketScreener» zusammen.

Bulcke wird für Krise mitverantwortlich gemacht

Die Lage verschärfen die beiden turbulenten CEO-Wechsel und die unklare Kommunikation darüber. Einige Marktteilnehmer halten Bulcke für mitverantwortlich für die Krise beim Weltkonzern.

Ein Portfoliomanager fordert laut «Blick» öffentlich: «Der muss weg, und zwar sofort». Die Nestlé-Aktie steht auf einem Tiefststand seit 2017 und belastet vor allem Schweizer Pensionskassen.

Zukunft bei Nestlé

Nestlé selbst erklärte, die beiden CEO-Rücktritte stünden nicht in Zusammenhang und betonte die Unternehmenswerte. Die Generalversammlung 2026 soll Bulcke endgültig ablösen.

Pablo Isla wird als Hoffnungsträger präsentiert, dem eine erfolgreiche Führung des Konzerns zugetraut wird, schreibt die «Handelszeitung».

Das Management steht vor der Herausforderung, den Vertrauensverlust bei Investoren zu beheben und das Wachstum wieder anzukurbeln. Die aktuelle Situation beleuchtet den Führungswechsel als entscheidenden Punkt für Nestlés zukünftige Entwicklung.

Kommentare

User #1286 (nicht angemeldet)

Dieses Nest sollte man so richtig einmal sauber machen.

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