Nestlé-Aktien nach erstem Auftritt des neuen CEO im Hoch
Die Aktien von Nestlé überraschen mit einem starken Anstieg nach der Veröffentlichung des dritten Quartalsberichts.

Die Aktien von Nestlé haben am Donnerstag zu einem Höhenflug angesetzt. Der weltgrösste Nahrungsmittel-Hersteller hat mit seinen Umsatzzahlen für das dritte Quartal positiv überrascht. Ausserdem hat der neue Konzernchef bereits erste strategische Pflöcke eingeschlagen, was im Handel gut aufgenommen wird.
Die Nestlé-Aktie gewinnt um 9.25 Uhr 7,8 Prozent auf 82,05 Franken (Tageshoch 82,35), was laut Händlern dem grössten Tagesanstieg seit der Finanzkrise 2008 entspricht. Gegenüber dem Jahrestief von Anfang August bei 69,90 Franken hat Nestlé damit rund 17 Prozent zugelegt. Das Jahreshoch von Ende März bei 91,72 ist allerdings noch weit entfernt.
Die vorgelegten Zahlen beim organischen Wachstum haben die Erwartungen von Analysten deutlich übertroffen, wobei vor allem das sogenannte interne Realwachstum (kurz RIG oder Mengenwachstum) stark über den Erwartungen lag. Die Zahl wird von Analysten stark beachtet und war zuletzt negativ. Insofern ist die Beschleunigung auf 1,5 Prozent im dritten Quartal überraschend.
Der neue Nestlé-CEO hat ausserdem einen grösseren Stellenabbau inklusive höhere Einsparungen angekündigt und will den Fokus wieder vermehr auf schnelleres Wachstum legen. Ausserdem gab es beruhigende Worte in Sachen Dividendenpolitik. Sie soll so wie in den letzten Jahren weitergeführt werden. Seit rund 30 Jahren wird die Dividende pro Aktie jedes Jahr (leicht) erhöht.
Positive Reaktionen von Analysten
Entsprechend positiv sind auch die Kommentare der professionellen Beobachter. Nestlé habe beim RIG – und damit einem der Hauptschwerpunkte für Investoren – gute Ergebnisse erzielt, heisst es etwa bei der Bank Vontobel in einer ersten Einschätzung. Die Aussagen des CEO und die ersten angekündigten Massnahmen gingen zudem in die richtige Richtung.
Der US-Broker Jefferies spricht von einem «wichtigen Erfolg». Mit dem RIG im dritten Quartal, der um mehr als 1 Prozentpunkt über den Erwartungen liegt, seien die Befürchtungen einiger Anleger hinsichtlich eines erneuten Rückgangs eindeutig ausgeräumt worden. Zwar sei noch viel zu tun, doch dies sei ein guter Anfang.
Von «zusätzlichem Treibstoff für die Trendwende» ist bei Bernstein die Rede. Die Erhöhung der Sparanstrengungen auf 3,0 Milliarden Franken (inklusive grösserem Stellenabbau) sei ebenfalls eine positive Überraschung so kurz nach dem Amtsantritt des neuen CEOs.