Laut dem Präsidenten der deutschen Bundesbank kann man bereits in vier Jahren mit dem digitalen Euro bezahlen. Dieser soll Münze und Schein ergänzen.
Für Joachim Nagel, Präsident der deutschen Bundesbank, ist der digitale Euro ein logischer Schritt. (Archivbild)
Für Joachim Nagel, Präsident der deutschen Bundesbank, ist der digitale Euro ein logischer Schritt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/HANNES P ALBERT
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Das Wichtigste in Kürze

  • In etwa vier Jahren soll der digitale Euro einsatzbereit sein.
  • Der Präsident der deutschen Bundesbank erhofft sich damit höhere finanzielle Inklusion.
  • Der digitale Euro soll Münze und Schein ergänzen, aber nicht ersetzen.

Der digitale Euro wird nach Überzeugung vom deutschen Bundesbank-Präsidenten Joachim Nagel schon in wenigen Jahren zum Alltag der Menschen gehören. In etwa vier Jahren «werden wir mit dem digitalen Euro bezahlen können», prognostizierte Nagel.

«Ganz trivial ist es ja nicht, das Thema umzusetzen, aber das ist, glaube ich, ein realistischer Zeithorizont», sagte Nagel im Gespräch mit dem baden-württembergischen Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) in der neuesten Folge des Podcasts «Cäshflow – ein Podcast über Geld und Politik», den das Ministerium in Stuttgart am Donnerstag veröffentlichte. Die Vorbereitungen für eine digitale Variante der europäischen Gemeinschaftswährung laufen seit Jahren. Ende Juni legte die EU-Kommission ihre Vorschläge für einen Rechtsrahmen für den digitalen Euro vor.

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Der digitale Euro soll Münze und Schein ergänzen, nicht aber ersetzen. - keystone

Der digitale Euro soll demnach gesetzliches Zahlungsmittel werden, Schein und Münze aber nicht ersetzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) will im Oktober entscheiden, ob sie die Arbeiten an einem digitalen Euro weiter vorantreiben wird.

Im Gegensatz zu sogenannten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether, deren Kurse oft stark schwanken, böte die Einführung einer virtuellen europäischen Währung Privatanlegerinnen und -anlegern eine stabilere Alternative, da sie eins zu eins an den Euro gekoppelt wäre. Zudem bekäme Europa mit einem digitalen Euro ein eigenes Angebot für digitale Zahlungen als Alternative zu anderen Zahlungsdienstleistern. Diese, etwa der US-Riese Paypal, sind nicht in Europa beheimatet.

Nagel: Digitaler Euro erhöht finanzielle Inklusion

Es sei «doch ganz logisch und konsequent, dass die Notenbanken mit einer digitalen Währung ihr Produktangebot ergänzen und für eine sichere Infrastruktur sorgen», sagte Nagel.

«Die Menschen, aber auch die Banken, die wir benötigen für den digitalen Euro, werden bald sehen, dass der digitale Euro neue Chancen bietet, neue Finanzprodukte, die finanzielle Inklusion erhöht.» Er sei sicher, dass «auch der digitale Euro wie der Euro selbst eine Erfolgsgeschichte werden» wird, sagte der Bundesbank-Präsident.

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