Diesen Sommer hat die Lufthansa den ersten operativen Gewinn seit der Corona-Krise eingeflogen. Für nächstes Jahr sind weitere Steigerungen geplant.
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Flugzeuge der Airline Lufthansa am Flughafen. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das dritte Quartal des Jahres ist wieder das stärkste für die Fluggesellschaften.
  • Im Sommer hat die Lufthansa den ersten operativen Gewinn seit der Corona-Krise gemacht.
  • Bis Ende 2022 soll das Flugangebot auf70 Prozent des Vorkrisenniveaus aufgebaut werden.
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Das dritte Quartal des Jahres ist auch in Corona-Zeiten das stärkste für Fluggesellschaften. Zumindest operativ hat Lufthansa im Sommer kurz die Verlustzone verlassen und wieder Licht am Horizont gesehen.

Die Lufthansa hat im Sommer den ersten operativen Gewinn seit Beginn der Corona-Krise eingeflogen.

Der Erfolg im dritten Quartal stimmt den Vorstand um Lufthansa-Chef Carsten Spohr jetzt auch für das Gesamtjahr optimistischer. Die Lufhansa traut sich nun zu, den operativen Verlust im Vergleich zu 2020 mindestens zu halbieren. Dies berichtete sie am Mittwoch in Frankfurt.

Ausbau des Flugangebots

Für das Gesamtjahr 2022 plant Lufthansa einen weiteren Ausbau des Flugangebots auf rund 70 Prozent des Vorkrisenniveaus. Sie geht operativ von einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen aus, wenn starke Corona-Rückschläge ausbleiben. «Die Krise ist nicht vorbei, aber wir machen enorme Fortschritte, gestärkt aus der Krise hervorzugehen», sagte Spohr.

Helfen soll dabei das anhaltend starke und mit zwei weiteren Maschinen ausgeweitete Frachtgeschäft sowie der US-Markt, der am Montag (8. November) auch für geimpfte EU-Bürger wieder zugänglich wird. «Die USA macht endlich auf», sagte Spohr.

Lufthansa
Lufthansa und MSC haben sich für ein Angebot zusammengeschlossen. - Keystone

Für die kommende Woche liege die Nachfrage bereits bei 81 Prozent des Vorkrisenniveaus und im kommenden Sommer sogar darüber. Die Nachfrage der Unternehmen nach Geschäftsreisen komme stärker zurück als erwartet. Sie ergänze die Bereitschaft von Privatreisenden, für mehr Platz auch mehr zu zahlen. Insbesondere die höherpreisigen Buchungsklassen verkauften sich besser.

Das Frachtgeschäft und die Nachfrage nach Touristenflügen haben im dritten Quartal 2021 zu einem Gewinn von 17 Millionen Euro geführt. Unter dem Strich stand aber auch in diesem Quartal ein Minus von 72 Millionen Euro. Dies nach dem 2,0 Milliarden Euro Verlust im Sommerquartal des Coronajahres 2020. Der Quartalsumsatz hat sich in der Jahresfrist nahezu verdoppelt auf 5,2 Milliarden Euro.

Mit Sommerhoch immer noch in den roten Zahlen

Trotz des Sommerhochs bleibt Lufthansa im Gesamtjahr weit von den schwarzen Zahlen entfernt. Nach einem Verlust von 5,5 Milliarden Euro im Jahr 2020 soll das Minus in diesem Jahr halb so hoch ausfallen. Das heisst unter etwa 2,7 Milliarden Euro bleiben. Bisher hatte die Geschäftsleitung lediglich allgemein eine Verringerung des operativen Verlusts in Aussicht gestellt.

Die Frachtsparte Lufthansa Cargo profitierte von der hohen Nachfrage und den knappen Kapazitäten im weltweiten Logistik-Markt. Mit 301 Millionen Euro operativen Gewinns verdiente sie so viel wie noch nie in einem dritten Quartal. Sie peilt bei einem starken Jahresendgeschäft für das Gesamtjahr deutlich mehr als eine Milliarde Euro an.

Trotz besseren Zahlen geht der Stellenabbau weiter

Der Stellenabbau im Konzern ging unterdessen weiter. Ende September beschäftigte Lufthansa den Angaben zufolge noch rund 107'000 Menschen. Allein in Deutschland hätten in diesem Jahr bislang 4000 Beschäftigte das Unternehmen verlassen. Mit weiteren 3000 sei man sich bereits über deren Ausscheiden einig.

Bis Jahresende will die Lufthansa auch die letzte Milliarde aus der stillen Beteiligung des deutschen Staats zurückgezahlt haben.

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