Satiriker bastelt Schweizer Netflix-Parodie – ihm gehts um Politik
Mit einer bissigen Satire-Plattform mischt ein Komiker die Debatte um die SRG-Halbierungsinitiative auf.

Das Wichtigste in Kürze
- Satiriker Patrick Karpiczenko lanciert die satirische Website Schweizer.Film.
- Die Plattform reagiert auf die Abstimmung über die Halbierungsinitiative.
- Alle Inhalte sind erfunden und bewusst mit KI umgesetzt.
Was wie ein neuer Schweizer Streaming-Dienst aussieht, ist in Wirklichkeit ein politisches Statement. Hinter der Website «Schweizer.Film» steht der Satiriker und Filmemacher Patrick «Karpi» Karpiczenko (39).
Die Plattform nimmt Bezug auf die SRG-Halbierungsinitiative. Das Angebot besteht aus erfundenen Filmen und Shows mit bewusst banalem oder absurdem Inhalt.
«Karpi» greift zentrale Argumente der Abstimmungsdebatte auf
Es sind Filmtitel wie «Hündli in Chleider», «Toi Toi Story» oder «Gugus Dada» zu sehen. Sie karikieren eine Medienwelt, in der Schweizer Produktionen zwar professionell aussehen, inhaltlich aber ohne gesellschaftlichen Anspruch sind.
Wer einen Film starten will, erfährt, dass alle Inhalte KI-generiert und nicht real sind. Sie sollen zeigen, wie Schweizer Medien nach einer massiven Kürzung der SRG-Mittel aussehen könnten.
Die Halbierungsinitiative heisst offiziell «SRG-Initiative – 200 Franken sind genug» und kommt im März vors Volk. Sie fordert eine Senkung der Radio- und Fernsehgebühren auf 200 Franken.
Halbierungsinitiative kommt im März vors Volk
Die Befürworterinnen und Befürworter betonen, die Initiative entlaste Haushalte und Unternehmen deutlich finanziell. Sie zwinge die SRG, sich auf ihren Kernauftrag zu konzentrieren und effizienter zu wirtschaften.
Zudem soll eine schlankere, weniger dominante SRG den Wettbewerb stärken. Privaten Radio- und TV-Anbietern soll mehr Raum in der Medienlandschaft verschafft werden.
Gegner warnen vor einem Abbau von Informationsvielfalt, Kulturförderung und Angeboten für die Sprachregionen. Es ist von einer Schwächung des unabhängigen Journalismus die Rede.
Zudem würde dies private Medien nicht stärken. Sondern Lücken in der Medienversorgung schaffen und die Schweiz von ausländischen Angeboten abhängiger machen.
Unter seinem LinkedIn-Post erhält Satiriker Patrick «Karpi» Karpiczenko viel Zuspruch für sein KI-Scherzli. «Grandios» und «Grossartig» sind nur zwei von verschiedenen Komplimenten von Usern.
Ein User scheint wenig darüber erfreut zu sein. Er fragt «Karpi», ob ihm langweilig sei.
Die Aufmachung der Seite erinnert stark an Netflix. «Satire. Bitte nicht verklagen», schreibt Der Komiker im Impressum.
Ex-SRF-Aushängeschilder moderieren «Fakten statt Lärm»
Auch ehemalige SRF-Prominente beteiligen sich an der Abstimmungsdebatte.
In kurzen Videoformaten ordnen die früheren SRF-Aushängeschilder Monika Schärer und Stephan Klapproth zentrale Fragen rund um die Initiative ein. Absender ist die «Allianz Pro Medienvielfalt».
Klapproth erklärt seine Motivation via Medienmitteilung so: «In den USA sieht man, was passiert, wenn eine Gesellschaft in Lager zerfällt. Nun gibt es einen ähnlichen Anschauungsfall in unserem Land – da will ich Position beziehen.»

Laut der «Allianz Pro Medienvielfalt» habe man die beiden ausgewählt, «weil sie glaubwürdig, bekannt und heute niemandem mehr verpflichtet sind».















