Der Krieg in der Ukraine bedroht Europas Energieversorgung. Die verstärkte Nutzung von Solarenergie besitzt das Potenzial, die Importabhängigkeit zu senken.
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Sollte auch die Schweiz wegen des drohenden Energiemangels vermehrt auf Solarenergie setzen? - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Moderne Solarmodule können ganz neue Einsatzgebiete erschliessen.
  • Das Zusammenspiel von E-Autos und PV-Modulen biete hohe Synergieeffekte.
  • Solarthermie kann in Zukunft teures Erdgas ersetzen.
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Durch die Endlichkeit konventioneller Energieträger und den drohenden Klimawandel nehmen erneuerbare Energien an Bedeutung zu. Doch alle bisherigen Bemühungen, um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden, haben nicht ausgereicht.

Eine grosse Steigerungsmöglichkeit wird dabei häufig für die Solarenergie gesehen. Denn trotz des schnellen technischen Fortschritts der letzten Jahre ist das Potenzial von Photovoltaik und Solarthermie noch lange nicht ausgeschöpft.

Moderne Module ermöglichen neue Einsatzgebiete

Photovoltaikanlagen könnten in Zukunft dank moderner Module eine noch grössere Verbreitung finden. Denn moderne Dünnschichtmodule sind nicht nur besonders günstig, sondern auch flexibel. Dadurch können sie auch auf gebogenen Oberflächen zum Einsatz kommen.

Allerdings ist ihr Wirkungsgrad mit ungefähr 7 Prozent erheblich geringer als derjenige von monokristallinen Solarzellen. Diese können nämlich bis zu 20 Prozent des einfallenden Lichts in nutzbaren Strom umwandeln.

Wladimir Putin
Am 21. Februar unterzeichnete der russische Präsident Putin die Anerkennung der Volksrepubliken Donezk und Luhansk – der Auslöser für den Ukraine-Krieg. (Archivbild)
Mariupol
Am 16. März wird die ukrainische Stadt Mariupol von den Russen bombardiert, zahlreiche Zivilisten werden getötet. (Archivbild)
Butscha
Anfang April werden im Kiewer Vorort Butscha nach dem Rückzug der russischen Truppen zahlreiche Leichen von Zivilisten gefunden – viele von ihnen mit auf den Rücken gefesselten Händen.
Ukraine-Krieg
In den Tagen und Wochen danach werden immer wieder von den russischen Invasoren hinterlassene Massengräber gefunden.
Mariupol
Hunderte Militärangehörige und Zivilisten harren wochenlang im Asow-Stahlwerk in Mariupol aus, umzingelt von russischen Truppen.
Schein-Referenden
Im September hielt Russland in Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson «Schein-Referenden» über einen Russland-Beitritt ab.
Rückeroberung
Mit einer Grossoffensive im Herbst befreit die ukrainische Armee mehrere besetzte Gebiete. Am 11. November 2022 holt die Ukraine die Kontrolle über die Gebietshauptstadt Cherson zurück.

Gegenüber monokristallinen Solarzellen haben Dünnschichtmodule einen Vorteil: Aufgrund der geringen Anschaffungskosten können sie auch auf Dächern mit suboptimalen Einstrahlungsverhältnissen angebracht werden.

Die Energiewende ganzheitlich denken

Ein erheblicher Nachteil der Solarenergie besteht darin, dass sie nur schlecht steuerbar ist. Im Winter oder nachts wird deshalb entsprechend weniger Solarstrom produziert. Aus diesem Grund ist der Bedarf an Speichermöglichkeiten für Sonnenstrom hoch.

Bereitet Ihnen die Energie-Krise Sorgen?

Mit Hilfe von Solarbatterien können Besitzer einer Photovoltaikanlage tagsüber Strom sparen und mit diesem nachts beispielsweise ihren Kühlschrank betreiben. Somit werden sie in hohem Masse unabhängig von Strom aus konventionellen Quellen.

Der Trend zu immer mehr Elektroautos auf den Strassen kann vor diesem Hintergrund einen zusätzlichen Beitrag leisten. So kann an sonnigen Tagen Solarstrom in den Batterien der Elektroautos gespeichert werden. Dadurch sinkt die Belastung des Stromnetzes, insbesondere an sehr sonnigen Tagen im Sommer.

Im Zuge von sogenannten Smart-Grids ist es denkbar, einen Teil des tagsüber gespeicherten Stroms nachts wieder ins Netz einzuspeisen. Durch das effektive Zusammenspiel von Stromproduzenten und –verbrauchern kann die Energiewende somit gelingen.

Hoher Bedarf für Solarenergie

Durch die extrem gestiegenen Preise für Erdgas ist die Bedeutung von Solarthermie weiter angestiegen. Denn für viele Haushalte kann es sich aufgrund der geopolitischen Situation lohnen, Wärme mit nahezu kostenloser Sonnenergie zu gewinnen. Somit ist zukünftig mit einer steigenden Bedeutung der Solarenergie im Heizungssektor zu rechnen.

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