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Hüter des Euro denken über Strategie nach Ende des Krisenmodus nach

Keystone-SDA
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Deutschland,

Währungshüter der EZB denken bereits laut über den geldpolitischen Kurs nach dem Ende des Krisenmodus nach. Angesichts der Inflationsrisiken mahnte EZB-Ratsmitglied Klaas Knot Flexibilität an.

euro franken
Eine Euro-Münze. - dpa

Der niederländische Notenbankchef sagte am Dienstag auf einer Podiumsdiskussion, man dürfe sich nicht zu früh festlegen, um nicht Gefahr zu laufen, in Konflikt mit der Inflationsentwicklung zu geraten. Konkret geht es um den Umfang des geldpolitischen Steuerungsinstruments APP nach Ende des in der Corona-Krise aufgelegten Anleihenprogramms PEPP.

Letzteres dürfte laut Signalen von EZB-Chefin Christine Lagarde im Frühjahr auslaufen. Die Notenbank will im Dezember entscheiden, wie es danach weitergeht.

Experten gehen davon aus, dass die Konjunkturhilfe nach dem Ende von PEPP nicht abrupt gestoppt wird und das kleinere Anleihenprogramm APP in der einen oder anderen Form einen möglichst reibungslosen Übergang ermöglichen wird. Die monatlichen Kaufvolumina von 20 Milliarden Euro fallen derzeit deutlich geringer aus als die des PEPP, das mit einem Gesamtvolumen von 1,85 Billionen Euro weit grösser angelegt ist.

Die Währungshüter haben sich bereits darauf festgelegt, dass erst an eine Zinserhöhung zu denken ist, wenn das APP-Programm ausgelaufen ist. EZB-Direktorin Isabel Schnabel erklärte nun auf einer Digitalkonferenz, «Tempo und Zeitdauer» der Zukäufe im Rahmen des APP-Programms würden massgeblich von einer vollständigen Analyse des mittelfristigen Inflationsausblicks abhängen. Die von der EZB festgelegte Orientierungslinie sorge zugleich dafür, dass die Geldpolitik «nicht übereilt» auf steigende Inflationsraten reagiere.

Mit dieser im Fachjargon als Forward Guidance bekannten Linie wird der Leitzins quasi auf lange Zeit festgeschrieben. Darin signalisiert die Notenbank unter anderem, dass sie ihre Leitzinsen solange auf dem aktuellen oder einem noch tieferen Niveau halten will, bis zu sehen ist, dass die Inflation zwei Prozent erreicht und dann erst einmal so bleibt.

Knot erwartet erst Ende nächsten Jahres ein Absinken der Inflation im Euroraum unter die Zielmarke der Notenbank von 2,0 Prozent. Zudem seien die Aufwärtsrisiken mit Blick auf dieses Basis-Szenario dominant, warnte er: «Wir müssen uns auch auf Aufwärts-Szenarien vorbereiten.»

Zugleich gehe er nicht davon aus, dass nächstes Jahr bereits die Bedingungen für eine Zinserhöhung erfüllt seien. Das sei sehr unwahrscheinlich, fügte er hinzu und äusserte sich damit ähnlich wie bereits zuvor Lagarde.

Die Europäische Zentralbank (EZB) treibt die Sorge um, dass die aus der Corona-Krise entstandenen Engpässe die Inflation stärker anheizen könnten als erwartet. Mangel gibt es derzeit etwa bei Halbleitern, die in vielen Produkten zum Einsatz kommen. Aber auch bei Stahl, Kunststoff und Holz hakt es. Die Verbraucher bekommen die Materialengpässe zusehends zu spüren.

Laut EZB-Chefökonom Philip Lane könnte der Preisdruck zunehmen, falls der Mangel dazu führen sollte, dass Lohnzuwächse stärker als erwartet ausfielen. Die Teuerungsrate im Euro-Raum lag im Oktober mit 4,1 Prozent so hoch wie seit über 13 Jahren nicht mehr. Die EZB geht jedoch davon aus, dass der Inflationsschub im kommenden Jahr abebbt.

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