Unternehmer in den USA und Europa versuchen ihre Lager zu füllen. Die Lieferungen aus China haben um 30, respektive 10 Prozent zugenommen.
Containerschiff in Qingdao
Containerschiff in Qingdao - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Unternehmen haben bei den internationalen Hamsterkäufen gegenüber Europa einen Vorteil.
  • Dies liegt daran, dass sich die Wirtschaft in den USA früher erholt hat.
  • Trotz rekordhohen Preisen versuchen Firmen, ihre Lager zu füllen.

Der konjunkturelle Boom nach der Corona-Rezession führt weltweit zu Hamsterkäufen der Unternehmen. Dabei haben europäische Firmen oft das Nachsehen. Die USA haben im Rennen um die heiss begehrten Zulieferungen die Nase vorn.

Das ist das Ergebnis einer Welthandelsstudie des Kreditversicherers Euler Hermes. Erklärt wird das Missverhältnis mit der ungleichzeitigen Erholung von den Folgen der Lockdowns.

Preise steigen wegen Engpässen auf Rekordhöhen

Die US-Konjunktur kam im laufenden Jahr deutlich früher und kraftvoller wieder in Gang als in Europa. Die Folge: Warenlieferungen aus China in die USA nähmen derzeit um rund 30 Prozent zu. Nach Europa hingegen nur um etwa 10 Prozent.

«Im globalen Handel sind aktuell Hamsterkäufe zu beobachten», sagte der Chef von Euler Hermes Ron van het Hof. Unternehmen versuchten überall händeringend, ihre Lagerbestände aufzufüllen.

«Das ist aktuell allerdings kein Selbstläufer: Angesichts der anhaltenden Engpässe in der Versorgungskette und den längsten Verspätungen seit einem Jahrzehnt steigen die Preise auf neue Rekordhöhen.» Selbst bei den Schiffscontainern gebe es einen Engpass, so van het Hof.

container schiff
Die Nachfrage nach Container Equipment ist momentan sehr hoch. Foto: picture alliance / dpa - dpa-infocom GmbH

Laut der Studie der Allianz-Tochter hat sich der Welthandel im laufenden Jahr überraschend schnell und stark erholt. Für das Gesamtjahr rechnen die Ökonomen beim Volumen der weltweit gehandelten Waren und Dienstleistungen mit einem Plus von 7,7 Prozent. Im Vorjahr wurde ein Minus von 8 Prozent verzeichnet.

Der Handel dürfte dem Wert nach sogar um 15,9 Prozent zulegen, nach einem Minus von 9,9 Prozent 2020. Dies aufgrund der deutlichen Preiserhöhung.

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