EZB: Goldmarkt birgt neue Risiken für die Finanzstabilität
Die EZB sieht den Goldmarkt als potenzielle Gefahr für die Finanzstabilität. In einem aktuellen Bericht warnt die Zentralbank eindringlich vor Extremszenarien.

Die Europäische Zentralbank (EZB) schlägt im aktuellen «Financial Stability Review» Alarm. Hintergrund ist die stark steigende Nachfrage nach Gold und Gold-Derivaten.
Analysen zeigen, dass vor allem institutionelle Investoren ihre Goldbestände massiv ausgebaut haben. Doch auch Privatanleger greifen laut Bericht vermehrt zu Gold-Derivaten.
Gold gilt traditionell als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Die Bank sieht jedoch strukturelle Risiken, die das Finanzsystem belasten könnten.
Angst vor dem Squeeze
Ein zentrales Risiko ist der sogenannte Goldpreis-Squeeze. Dabei steigt die Nachfrage sprunghaft, während das Angebot knapp bleibt, so die Zentralbank laut «Stuttgarter Nachrichten».

Lieferengpässe bei physischem Gold könnten zu Preisexplosionen führen. Besonders betroffen wären Banken, die Gold-Derivate bedienen müssen, wie das «Handelsblatt» analysiert.
Die Folge könnten hohe Nachschusspflichten und Zahlungsausfälle sein. Im schlimmsten Fall drohen Bankpleiten und Schockwellen für das globale Finanzsystem, so die Zentralbank laut «Handelsblatt».
EZB sieht Finanzstabilität unter Druck
Die EZB betont, dass die Volatilität an den Finanzmärkten zuletzt stark zugenommen hat. Handelskonflikte und geopolitische Unsicherheiten verschärfen die Lage, wie die Deutsche Bundesbank zusammenfasst.
Nichtbanken mit geringen Liquiditätspuffern seien besonders anfällig für Schocks. Der EZB-Bericht fordert daher umfangreiche Massnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit.
Die Europäische Zentralbank empfiehlt verstärkte Überwachung und makroprudenzielle Massnahmen. Ziel sei es, Risiken frühzeitig zu erkennen und abzufedern.
Gold als Achillesferse
Auch die öffentlichen Finanzen stehen demnach unter Druck. Steigende Verteidigungsausgaben und höhere Refinanzierungskosten verschärften die Haushaltslage einiger Euro-Länder.
Die EZB sieht auch hier im Goldmarkt eine neue Achillesferse. Die Marktverflechtung und die hohe Nachfrage nach Gold-Derivaten könnten das Finanzsystem destabilisieren, wie die «Stuttgarter Zeitung» darlegt.