Gewinn von Julius Bär im Halbjahr deutlicher tiefer
Julius Bär verzeichnet im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang von 35 Prozent. Kreditrückstellungen und Brasilien-Verkauf drücken das Ergebnis.

Die Schweizer Privatbank Julius Bär meldet für das erste Halbjahr 2025 einen Gewinn von 295 Millionen Franken. Das entspricht einem Rückgang von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das «SRF» berichtet.
Belastet wurde das Ergebnis durch Kreditrückstellungen in Höhe von 130 Millionen Franken und eine Abschreibung aus dem Verkauf der Brasilien-Tochter. Zudem wirkte sich die Entkonsolidierung des brasilianischen Geschäfts negativ auf die Zahlen aus, so «Swissinfo».
Trotzdem konnte Julius Bär beim Neugeld Zuwächse verzeichnen. Der Netto-Neugeldzufluss mehr als verdoppelte sich auf 7,9 Milliarden Franken, wie die Bank laut «Marketscreener», mitteilte.
Herausforderungen im Gewinn von Julius Bär trotz Wachstum
Das verwaltete Vermögen belief sich im Juni auf 483 Milliarden Franken. Wobei es aber wegen Wechselkurseffekten und Verkäufen leicht unter dem Jahresende 2024 blieb.

Die Bank sieht sich weiterhin auf Kurs bei ihrer strategischen Agenda, betonte CEO Stefan Bollinger laut «Finews».
Die Kreditprüfung laufe weiter, sagte Bollinger. Erst nach deren Abschluss werde entschieden, ob zusätzliche Rückstellungen notwendig seien, schreibt das «SRF».
Balance zwischen Wachstum und Kostendisziplin
Julius Bär betonte den Fokus auf nachhaltiges Wachstum und strenge Kostenkontrolle. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich auf 68,2 Prozent und zeigt Fortschritte bei der Effizienz, meldet «Swissinfo» weiter.
Das Neugeldwachstum stammt vor allem aus Asien, Westeuropa und dem Nahen Osten. Die Bank will bis Ende 2025 weitere Kosteneinsparungen von 130 Millionen Franken realisieren, so die Mitteilung laut «Marketscreener».
Analysten enttäuscht von Gewinnentwicklung
Die erzielten Zahlen liegen unter den Analystenerwartungen für den Gewinn von 341 Millionen Franken. Dennoch übertrafen Neugeldzuflüsse und verwaltete Vermögen die Erwartungen, so «Finanz und Wirtschaft».
Julius Bär sieht sich in einer Übergangsphase mit verbesserten operativen Grundlagen. Die Bank bleibt dennoch wachsam bezüglich möglicher weiterer Kreditrisiken, erläutert CEO Bollinger.