Julius Bär hat in Geldwäsche-Verfahren 4,3 Millionen bezahlt
Die Finma hat Julius Bär zu einer Zahlung von 4,3 Millionen Franken verpflichtet. Die Bank soll bei Geldwäscherei mehrere Warnhinweise ignoriert haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Rahmen eines Geldwäsche-Verfahrens musste Julius Bär 4,3 Mio. Franken zahlen.
- Die Bank hat laut Finma auf verdächtige Geldtransaktionen nicht entsprechend reagiert.
- Dabei ging es unter anderem um Gelder von russischen sowie asiatischen Kunden.
Die Bank Julius Bär ist im vergangenen Herbst von der Finanzmarktaufsicht Finma in einer Enforcement-Massnahme zu einer Zahlung verpflichtet worden. Und zwar in der Höhe von 4,3 Millionen Franken.
Laut Finma hatte es die Vermögensverwaltungsbank zwischen 2009 und 2019 versäumt, verdächtige Geldtransaktionen von Kunden zu erkennen und zu verfolgen. Das schreibt die «Financial Times» am Mittwoch.
Die Finma habe Julius Bär in dem im November 2024 erlassenen Entscheid «gravierende Verletzungen» ihrer Verpflichtung vorgeworfen. Dies in Zusammenhang mit Geldwäschereibekämpfung und im Umgang mit Risiko-Kunden. Das schreibt die britische Wirtschaftszeitung unter Berufung auf den schriftlichen Finma-Entscheid.
Dabei ging es unter anderem um Gelder von russischen sowie asiatischen Kunden. Mit der Sache vertraute Personen bestätigten gegenüber der Nachrichtenagentur AWP den Finma-Entscheid.
Im Einzelnen wurde Bär laut dem FT-Bericht zur Rückzahlung von «unrechtmässig erzielten Gewinnen» in Höhe von 3 Millionen Franken verpflichtet. Ausserdem musste die Bank Kosten von 1,3 Millionen Franken übernehmen.
Versagen bei Verdachtsfällen
Weder die Finanzmarktaufsicht Finma noch die Bank Julius Bär wollten gegenüber der AWP den Bericht kommentieren. Laut dem FT-Bericht hat Julius Bär offenbar im Fall eines russischen Bankers mehrere Warnhinweise ignoriert. Dieser wurde von den Behörden der Veruntreuung verdächtig.
Bei weiteren Vorfällen ging es offenbar um Berichte von «Whistleblowern» bezüglich mehrerer indischer Staatsbürger. Diese wurden aus Dubai, Zürich und Singapur betreut. Während der Vorfälle zwischen 2009 und 2019 war die Bank von Boris Collardi und danach von Bernard Hodler geführt worden.
Im Herbst 2019 übernahm Philipp Rickenbacher das CEO-Amt, der im Zug des Signa-Debakels dann aber 2024 seinen Hut nehmen musste. Seit Anfang 2025 ist nun Stefan Bollinger Konzernchef.