Julius Bär überrascht mit Wertberichtigung von 130 Millionen Franken
Julius Bär gerät erneut wegen hoher Kreditverluste in die Schlagzeilen. Das Management reagiert mit personellen Konsequenzen und warnt vor einem Gewinneinbruch.

Julius Bär muss einen weiteren massiven Kreditverlust verkraften. Das Institut meldete überraschend eine Wertberichtigung von 130 Millionen Franken, wie «Handelsblatt» berichtet.
Grund sind verbleibende Risiken im Hypotheken- und Private-Debt-Portfolio. Das neue Management unter Konzernchef Stefan Bollinger hat das Kreditbuch überprüft und strengere Kriterien eingeführt.
Dadurch steigen die Wertberichtigungen, was die Bilanz deutlich belastet. Die Bank steht unter Druck, ihre Risikopositionen zu reduzieren, wie «Handelsblatt» weiter schreibt.
Kreditverluste und Auswirkungen auf das Ergebnis
Die Wertberichtigung trifft Julius Bär zu einem kritischen Zeitpunkt.
Laut «MarketScreener» warnt die Bank vor einem deutlich geringeren Nettogewinn im ersten Halbjahr 2025.

Analysten hatten bereits mit einer schwächeren Entwicklung gerechnet, doch das Ausmass der Belastung übertrifft die Erwartungen. Die verwalteten Vermögen sanken auf 467 Milliarden Franken.
Netto-Neugeldzufluss von 3,2 Milliarden Franken
Ende 2024 lag dieser Wert noch bei 497 Milliarden.
Währungseffekte spielten dabei eine Rolle, doch auch die operative Entwicklung bremste das Wachstum, wie «MarketScreener» berichtet.
Doch trotz der Schwierigkeiten konnte Julius Bär einen Netto-Neugeldzufluss von 4,2 Milliarden Franken verzeichnen. Das liegt jedoch unter den Prognosen der Analysten, die im Schnitt 4,9 Milliarden erwartet hatten.
Managementwechsel bei Julius Bär
Im Zuge der Krise kommt es zu einem Wechsel an der Spitze des Risikomanagements. Der bisherige Risiko-Chef Oliver Bartholet gibt seinen Posten ab.
Ivan Ivanic, bisher Kreditchef, übernimmt ab 1. Juli die Verantwortung, wie «Handelsblatt» mitteilt. Die Bank betont, dass sie mit den Massnahmen ihre Risikostruktur stärken und das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen will.

Experten sehen darin einen notwendigen Schritt, um die Stabilität des Instituts zu sichern.
Regulatorische Verfahren und Ausblick
Julius Bär steht zudem wegen früherer Engagements im Zusammenhang mit der Signa-Pleite im Fokus der Finanzaufsicht. Wie «FONDS professionell» berichtet, läuft ein Enforcement-Verfahren gegen die Bank.
Die Aufsicht prüft, ob die Risikokontrollen ausreichend waren. Die kommenden Monate bleiben für Julius Bär herausfordernd.
Investoren und Kunden beobachten die Entwicklung genau. Die nächste Zwischenbilanz wird mit Spannung erwartet.