Ein neues russisches Gesetz behält die Bezeichnung «Schampanskoje» heimischen Schaumweinen vor. Französische Winzer halten das für «inakzeptabel».
champagner sekt
Verkaufsregal mit Sekt in Russland - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Begriff «Champagner» geniesst in 120 Ländern Schutz.
  • In Russland dürfen nur noch einheimische Schaumweine auf kyrillisch so etikettiert werden.

Französische Winzer haben empört auf ein neues Gesetz in Russland reagiert, das die Bezeichnung «Schampanskoje» heimischen Schaumweinen vorbehält. Frankreich und die EU müssten sich für «die Änderung des inakzeptablen Gesetzes» starkmachen, forderte der Verband der Champagner-Produzenten am Montag. Den Winzern zufolge dürfen nur noch russische Weinhäuser die Bezeichnung «Schampanskoje» auf dem Etikett führen.

Die Neuregelung gebe «russischen Verbrauchern keine klare und transparente Auskunft über die Herkunft und den Charakter der Weine», beklagte der französische Winzer-Verband, der Hersteller aus der historischen Provinz Champagne vertritt. Zudem stelle er «mehr als 20-jährige bilaterale Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Russland über geschützte Herkunftsbezeichnungen infrage». Der Begriff «Champagner» geniesst demnach in 120 Ländern Schutz.

«Champagner» in lateinischer Schrift erlaubt

Dem Verband zufolge dürfen französische Champagner-Hersteller zwar nicht mehr «Schampanskoje» in kyrillischer Schrift auf das Etikett drucken, aber weiterhin «Champagner» in lateinischer Schrift. Als kyrillische Beschreibung müssen sie «Schaumwein» hinzufügen.

In dem Streit hatte die russische Niederlassung des französischen Herstellers Moët Hennessy einen vorläufigen Lieferstopp angekündigt. Das neue Gesetz ist in Kraft, seit es der russische Präsident Wladimir Putin am Freitag unterzeichnet hat. Moët Hennessy gehört ebenso wie die Champagner-Marken Moët & Chandon, Veuve Clicquot und Dom Perignon zum französischen Luxuskonzern LVMH.

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