Frankreich will den «Kolonial-Franc» CFA in Westafrika abschaffen. Er soll nun durch die neue Währung «Eco» ersetzt werden, die an den Euro gekoppelt ist.
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Der internationale Währungsfonds steht einer Reform der CFA-Franc-Zone offen gegenüber. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich machte den Weg für die Abschaffung des «Kolonial-Franc» in Westafrika frei.
  • Der 1945 geschaffene Franc CFA wird derzeit noch in 14 afrikanischen Ländern genutzt.
  • Nun soll er durch die neue Währung «Eco» ersetzt werden, die an den Euro gekoppelt ist.

Frankreich will einen weiteren Schlussstrich unter seine Kolonialzeit in Afrika ziehen: Das Kabinett in Paris machte am Mittwoch den Weg für die Abschaffung des «Kolonial-Franc» CFA in Westafrika frei. Nach einem Abkommen von Präsident Emmanuel Macron mit acht afrikanischen Ländern soll er durch die neue Währung «Eco» ersetzt werden. Diese ist an den Euro gekoppelt ist.

Derzeit wird der Franc CFA noch in 14 Ländern West- und Zentralafrikas genutzt. Die geplante Abschaffung betrifft zunächst nur die acht Länder der Westafrikanischen Währungsunion, darunter Benin, Burkina Faso, die Elfenbeinküste und Mali.

Parlament beschäftigt sich nun mit Gesetz

Die Währung war 1945 geschaffen worden. Die Abkürzung stand ursprünglich für «Franc der französischen Kolonien in Afrika». Nach der Unabhängigkeit der Länder in den 1960er Jahren wurde daraus zunächst der «Franc der Afrikanischen Finanzgemeinschaft».

Emmanuel Macron Appell Europa
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht während der Abschlusssitzung des «Intelligence College in Europe»-Treffens im französischen Aussenministerium. - DPA

Kritikern in den afrikanischen Ländern galt er jedoch weiter als demütigendes Erbe. Denn die westafrikanische Zentralbank BCEAO mussten die Hälfte ihrer Devisen bei der französischen Zentralbank in Paris hinterlegen.

Als nächstes kommt das Gesetz zur Abschaffung der Währung ins französische Parlament. Präsident Macron hatte zuvor bereits die Rückgabe afrikanischer Kulturgüter aus französischen Museen zugesagt.

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