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EZB – Lagarde: Aussichten sprechen für weitere Zinserhöhung

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Deutschland,

Die EZB wird Aussagen von Präsidentin Christine Lagarde zufolge den Leitzins wohl im Juli wieder anheben. Die Inflation im Euroraum sei zu hoch – noch lange.

Christine Lagarde
Lagarde fordert Europa zu mehr Stärke für den Euro auf. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • EZB-Präsidentin Lagarde stellt eine weitere Zinserhebung im Juli in Aussicht.
  • Es wäre die neunte Anhebung in Folge seit Juli 2022.
  • Im Euroraum war die Inflationsrate im Mai auf 6,1 Prozent.

Die Europäische Zentralbank steuert im Kampf gegen die Inflation auf die nächste Zinserhöhung zu. «Unsere Aufgabe ist (...) noch nicht erfüllt. Sofern sich die Aussichten nicht wesentlich ändern, werden wir die Leitzinsen im Juli erneut anheben», sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Dienstag bei einer Konferenz der Notenbank im portugiesischen Sintra.

Es sei «unwahrscheinlich, dass eine Zentralbank in naher Zukunft mit absoluter Überzeugung erklären kann, dass die Leitzinsen ihren Höchststand erreicht haben». Die EZB hat die Zinsen im Euroraum seit Juli 2022 achtmal in Folge angehoben.

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Die EZB in Frankfurt am Main. - AFP

Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB besorgen können, liegt mittlerweile bei 4,0 Prozent. Höhere Zinsen verteuern Kredite – das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. Die nächste EZB-Zinssitzung ist für den 27. Juli anberaumt.

EZB strebt zwei Prozent an

Im Mai betrug die jährliche Inflationsrate im Euroraum 6,1 Prozent. Die EZB strebt für den Währungsraum der 20 Staaten mittelfristig Preisstabilität bei zwei Prozent an. «Die Inflation im Euroraum ist zu hoch, und dies dürfte für zu lange Zeit so bleiben», sagte Lagarde.

«Zwar sehen wir derzeit weder eine Lohn-Preis-Spirale noch eine Entankerung der Erwartungen, aber je länger die Inflation über dem Zielwert bleibt, desto grösser werden diese Risiken. Das bedeutet, dass wir die Inflation zeitnah zu unserem mittelfristigen Ziel von zwei Prozent zurückführen müssen.»

Steigen Löhne als Reaktion auf die Inflation zu stark, kann das die Preise weiter nach oben treiben, weil Unternehmen gestiegene Löhne als Rechtfertigung für Preiserhöhungen heranziehen.

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