In einem von Krieg und Inflation geprägten Jahr hat der Euro seine Rolle als zweitwichtigste Währung der Welt behauptet.
Euro-Scheine
Euro-Scheine - AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Euro hat trotz Krieg und Inflation seine Rolle als zweitwichtigste Währung behauptet.
  • Im vergangenen Jahr stieg der Anteil der Währung um 0,5 Prozentpunkte auf 20,5 Prozent.

Der Euro hat in einem von Ukraine-Krieg und hoher Inflation geprägten Jahr seine Rolle als zweitwichtigste Währung der Welt behauptet. 2022 stieg der Anteil der europäischen Gemeinschaftswährung an den weltweiten amtlichen Devisenreserven bereinigt um Wechselkursveränderungen um 0,5 Prozentpunkte auf 20,5 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch mitteilte.

Die mit Abstand am meisten genutzte Reservewährung war demnach weiterhin der US-Dollar mit einem Anteil von etwa 59 Prozent. Eine Reservewährung ist eine Leitwährung, die im Welthandel häufig genutzt wird und daher von anderen Notenbanken gehalten wird.

Euro bleibt widerstandsfähig

«Trotz einer Reihe neuer Schocks blieb die internationale Rolle des Euro im Jahr 2022 widerstandsfähig. Diese Widerstandsfähigkeit war bemerkenswert», befand EZB-Präsidentin Christine Lagarde. «Der Status als internationale Währung sollte jedoch nicht als selbstverständlich angesehen werden.»

Die Euro-Währungshüter dringen seit Langem auf Fortschritte bei der Vereinheitlichung von Finanz- und Kapitalmärkten in Europa, einschliesslich der Weiterentwicklung der Kapitalmarktunion. Bei der Kapitalmarktunion geht es im Kern darum, bürokratische Hürden zwischen den einzelnen Staaten der Europäischen Union abzubauen, um Unternehmen mehr Möglichkeiten zu geben, sich Geld zu beschaffen. Seit 2015 liegen Pläne der EU-Kommission dafür auf dem Tisch.

«Die weitere wirtschaftliche und finanzielle Integration Europas wird entscheidend dazu beitragen, die internationale Rolle des Euro in einer potenziell stärker fragmentierten Weltwirtschaft zu stärken», warb EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Christine LagardeWeltwirtschaftUkraine KriegInflationDollarKriegEUEuroEZB