Im Schweizer Detailhandel wird aktuell Butter aus der EU verkauft. Die Deklaration wurde verbessert, doch die Probleme bleiben.
Butter
Um «Die Butter» ist ein Streit entfacht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz ist aktuell Butter aus der EU im Detailhandel erhältlich.
  • Die Deklaration der Butter sorgte bisher für Verwirrung.

Um «Die Butter» ist ein wilder Streit entfacht. Das Hauptproblem ist der Inhalt: Weil es aktuell in der Schweiz zu wenig Butter gibt, wird sie aus der EU importiert. Die Verpackung bleibt aber unverändert.

Das stört die Bauern. Sie wittern «Konsumententäuschung» und befürchten, dass die Marke «Die Butter» damit geschwächt werde. Für Kritik sorgte auch das Kleingedruckte auf der Verpackung. Auf der Rückseite stand bisher «Hergestellt in der Schweiz» und gleichzeitig «Herkunft EU».

Die Butter
So war die Butter bisher deklariert.
Die Butter
So sieht die Rückseite neu aus.

Das hat sich jetzt geändert. Neu ist aufgedruckt: «Herkunft siehe aufgedruckten Code oben rechts. A = CH, B = EU». Und weil immer noch Import-Butter verkauft wird, steht oben rechts ein dickes «B».

Konsumentenschützer nicht überzeugt

Die Marke «Die Butter» wird von Branchenorganisation Butter verwaltet, der mehrere Verarbeiter und die Schweizer Milchproduzenten SMP angehören. Geschäftsführer Peter Ryser erklärt: «Die Verpackungsänderung wurde bereits bei einer Nachbestellung im Juli in Auftrag gegeben und so abgeändert, dass diverse Rezepturen deklariert werden können, falls dies in Zukunft erforderlich sein wird.»

Bei der Stiftung für Konsumentenschutz sieht man in der neuen Deklaration eine Verbesserung. Doch ganz überzeugt ist Josianne Walpen, Leiterin Ernährung und Mobilität, noch nicht. «Das Problem dabei ist aber, dass viele Konsumenten die Deklaration gar nicht beachten. Sie gehen davon aus, dass es sich um Schweizer Butter handelt, weil in dieser Verpackung seit jeher Schweizer Butter angeboten wurde.»

Milchkuh
Milchbauern sind immer mehr unter Druck. - Keystone

Wenn man die Verpackung nicht wechseln wolle, könne man auf der Vorderseite einen Kleber mit «Herkunft EU» anbringen, schlägt Walpen vor. «Dies würde sehr viel mehr Klarheit und Information bringen.»

Auch SMP-Direktor Stephan Hagenbuch sieht den neuen Aufdruck nicht als Lösung. «Wir sind erst zufrieden, wenn vorne ein Schweizerkreuz drauf steht und natürlich Schweizer Butter drin ist.»

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