Wenn man ein Elektrofahrzeug besitzt, steht man vor einem grossem Problem: Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) warnt vor einem Mangel an Ladestellen.
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Ladepunkt für ein Elektrofahrzeug - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 2030 könnten in Deutschland an bis zu 1,1 Millionen E-Auto-Ladestationen fehlen.
  • Den Mangel an Ladestationen könnte auch potentielle Käufer von E-Autos abschrecken.

Besitzer von einem Elektrofahrzeug aufgepasst: Es droht ein Mangel an Aufladestationen. Engpässe drohen besonders in Städten und Ballungsräumen, heisst es in einer Studie der Dena und der Prognos AG.

Zu wenig öffentlich zugängliche Ladestationen

Über die Studie hatte zuerst die «Süddeutsche Zeitung» berichtet. «Ab 2030 fehlen je nach Szenario bis zu 1,1 Millionen Stellplätze mit privater Ladeinfrastruktur», zitierte die Zeitung aus deren Ergebnissen. Es wird davon ausgegangen, dass bald etwa 60 bis 85 Prozent der Ladevorgänge im privaten Umfeld stattfinden dürften. Rund 15 bis 40 Prozent im öffentlichen Raum.

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Bei Einfamilienhäuser hat es genügend Ladestationen für das Elektrofahrzeug. In den Städten aber nicht. - pixabay

Probleme erwartet die Dena vor allem bei Mehrfamilienhäusern, weil dort häufig keine Ladestationen entstünden. Deutschland verfüge zwar über ein grosses Potenzial von acht bis zwölf Millionen Ladepunkten in Gebäuden mit einer oder zwei Wohnungen. Jedoch nur über ein Potenzial von 0,45 bis 1,8 Millionen privaten Ladepunkten bei Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen. Besser sei die Lage bei Einfamilienhäusern, doch seien diese in Städten, wo man häufiger ein Elektrofahrzeug sieht, seltener.

Verkaufsboom vom Elektrofahrzeug gehemmt?

Schon anfangs Jahrzehnt könnte sich der Engpass zeigen, mit Folgen für das Elektrofahrzeug im allgemeinen, warnt die Dena. «Das Fehlen der Möglichkeit des privaten Ladens könnte für einen grossen Teil der potenziellen Elektrofahrzeugkäufer zu einem Kaufhemmnis werden. Und damit den Markthochlauf der Elektromobilität behindern», heisst es in der Studie.

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Zwei E-Fahrzeuge werden an einer Ladestation der Mainzer Stadtwerke aufgeladen. Foto: Andreas Arnold/dpa - dpa-infocom GmbH

Dena-Chef Andreas Kuhlmann verlangte deshalb eine zielgenauere Förderung für die Einrichtung zusätzlicher Ladestellen. «Die Giesskanne hilft nur bedingt beim Ausbau der Infrastruktur, ob bei der öffentlich oder der privaten», sagte er der «SZ». Diese müsse regional gezielt in jenen dicht besiedelten Regionen ausgebaut werden, wo die Zahl der Elektroautos stark steigt.»

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