Einsamkeit bei Jugendlichen: Generation Z besonders betroffen

Sandra Neumann
Sandra Neumann

Deutschland,

Junge Menschen leiden zunehmend unter starkem Gefühl von Einsamkeit in der modernen Gesellschaft. Eine Zunahme zeigt sich besonders bei der Generation Z.

Einsamkeit
Junge Menschen leiden stark unter Einsamkeit. (Symbolbild) - pixabay

Einsamkeit wurde lange als typisches Problem älterer Generationen betrachtet und wenig wissenschaftlich erforscht. Laut «wdr» belegen zahlreiche aktuelle Studien jedoch klar, dass junge Menschen nun am stärksten unter Einsamkeit leiden.

Die Generation Z hat damit ältere Altersgruppen als einsamste Kohorte abgelöst, wie diverse nationale und internationale Erhebungen eindeutig zeigen. Sie ist somit zur neuen Einsamkeitsgeneration geworden, heisst es weiter.

Die Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns, Kontaktbeschränkungen und Schulschliessungen gilt als Hauptursache für diesen alarmierenden Trend. Diese Massnahmen wirken noch immer nach und belasten junge Menschen besonders stark, berichtet «Tagesschau».

Dramatischer Anstieg in der Pandemiephase

Das vom deutschen Bundesfamilienministerium (BMBFSFJ) beauftragte Einsamkeitsbarometer 2024 bestätigt diese Entwicklung umfassend. Es wertet Langzeitdaten des sozioökonomischen Panels aus und analysiert die Entwicklung der Einsamkeit über Jahrzehnte hinweg.

Fühlst du dich manchmal einsam?

Für das Jahr 2020, den Beginn der Corona-Pandemie, weist die Studie deutliche Anstiege der Einsamkeitsbelastungen bei allen Altersgruppen nach. Am stärksten betroffen waren jedoch erstmals die 18- bis 29-Jährigen.

Vor der Pandemie hatte sich nur etwa jeder Zehnte in dieser Altersspanne häufig oder sehr häufig einsam gefühlt. Während der Corona-Zeit stieg dieser Anteil sprunghaft auf ein Drittel der Bevölkerung an.

Nachwirkungen festigen sich langfristig

Im Jahr 2021 sanken die Einsamkeitswerte laut dem BMBFSFJ zwar wieder leicht ab, pendeln sich aber nicht auf das Vor-Corona-Niveau ein. Zahlreiche weitere Studien für die Folgejahre bestätigen diesen anhaltenden hohen Stand der Betroffenheit.

Viele Erhebungen kommen sogar auf höhere Werte als das Einsamkeitsbarometer 2024, bedingt durch unterschiedliche Befragungsmethoden. Dies unterstreicht die Breite des Problems, laut dem «Deutschlandfunk».

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Die Generation Z ist zur neuen Einsamkeitsgeneration geworden. (Symbolbild) - depositphotos

In Nordrhein-Westfalen (NRW) bleibt das Einsamkeitsniveau bei Jugendlichen weiterhin auffällig hoch, wie eine spezifische Studie belegt. Forscher der TU Dortmund, Ruhr-Universität Bochum und Universität Duisburg-Essen befragten im Auftrag der Landesregierung 2200 Jugendliche.

Geschlechterunterschiede treten klar zutage

Die Erhebung unterscheidet präzise zwischen sozialer Einsamkeit durch fehlende Kontakte und emotionaler Einsamkeit durch mangelnde tiefe Beziehungen. Die Gruppe der 16- bis 20-Jährigen berichtete sich dabei deutlich einsamer als die 13- bis 15-Jährigen.

Junge Frauen von 16 bis 20 Jahren gaben häufiger emotionale Einsamkeit an, obwohl sie oft grosse soziale Netzwerke pflegen. Fast 80 Prozent dieser Frauen fühlten sich ausgeschlossen oder nicht zugehörig, wobei jede Fünfte starke Einsamkeit empfand.

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Die Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns, Kontaktbeschränkungen und Schulschliessungen gilt als Hauptursache für zunehmende Einsamkeit. (Archivbild) - dpa

Bei jungen Männern war die soziale Einsamkeit durch fehlende Freunde minimal geringer ausgeprägt. Dennoch berichtete nach Angaben der NRW-Studie der Grossteil regelmässig von Einsamkeitsgefühlen.

Reale Kontakte gegen Einsamkeit empfohlen

Soziale Medien verstärken laut «wdr» die Isolation, da ständige Vergleiche Oberflächlichkeit fördern und tiefe Beziehungen erschweren. Das Robert Koch-Institut meldet für 2024, dass 35 Prozent der 18- bis 24-Jährigen einsam sind.

Präventionsmassnahmen wie reale Kontakte in Schulen und Vereinen werden dringend empfohlen. Experten fordern frühe Interventionen, um Risiken zu mindern, wie Forscher der Uni Duisburg-Essen betonen.

Der anhaltende Trend stellt Politik und Gesellschaft vor grosse Herausforderungen. Junge Menschen benötigen gezielte Unterstützung für authentische Bindungen.

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Kommentare

User #5443 (nicht angemeldet)

Sie wollen es so. Bitte jetzt nicht jammern. Bitte weiter in das Smartphone rein schauen und betippelen.

User #5617 (nicht angemeldet)

Aber die haben doch soo viele Freunde auf Social Media...

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