Drei Viertel der Schweizer Unternehmen für bilateralen Weg
Die Schweizer Unternehmen sind mehrheitlich zufrieden mit den Beziehungen zur EU. Ein EU-Beitritt gilt derzeit als chancenlos.

Das Wichtigste in Kürze
- Die meisten Schweizer Unternehmen begrüssen den bilateralen Weg mit der EU.
- Die Haltung gegenüber der EU sei auch in Krisenzeiten gefestigt.
- Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts «gfs.bern».
Rund drei Viertel aller Schweizer Unternehmen befürworten gemäss Umfrage die Fortsetzung des bilateralen Weges mit der EU. Mehr als 60 Prozent der befragten Unternehmen würden ein Rahmenabkommen unterstützen, wenn es zur Abstimmung käme.
Ergänzt mit einem institutionellen Abkommen böten die Bilateralen «die mit Abstand attraktivste Option für die Mehrheit der Unternehmen». Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts «gfs.bern» im Auftrag des Wirtschaftsdachverbandes «Economiesuisse» und der «Alliance Economie-Politique» bei über 1000 Unternehmen.
Mehr als zwei Drittel befürworten Verträge
Die dieses Jahr im November durchgeführte europapolitische Befragung zeige eine auch in Krisenphasen gefestigte Haltung gegenüber den Beziehungen zur EU.
Für über 70 Prozent der befragten Unternehmen seien die aktuellen bilateralen Verträge mehrheitlich vorteilhaft. Dass die Zustimmung etwas geringer ausfalle als im Vorjahr, sei möglicherweise auf die aktuelle Krise zurückzuführen.

In der Corona-Krise habe das Bedürfnis nach einer raschen Lösung mit der EU für die Weiterentwicklung der Bilateralen leicht abgenommen. Die Befürchtung, dass die Schweiz international den Anschluss verliere, sei etwas weniger ausgeprägt als im Vorjahr. Aber immerhin jedes zweite Unternehmen teile diese Befürchtung nach wie vor.
EU-Beitritt ist chancenlos
Eine Kündigung der Verträge oder ein EU-Beitritt sind laut Umfrage chancenlos. So sei der Rückhalt für die Fortsetzung der Bilateralen ein deutliches Signal gegen Experimente in der Europapolitik mit ungewissem Ausgang. Angesichts der globalen Pandemie falle die Beurteilung des institutionellen Abkommens überraschend positiv aus, heisst es weiter.
Rund jedes zweite Unternehmen ist der Auffassung, dass der Bundesrat keine Verbesserungen gegenüber dem vorliegenden Abkommen aushandeln kann.