Die Ringier-Gruppe profitierte 2023 von digitalen Marktplätzen
Trotz eines Umsatzrückgangs konnte die Ringier-Gruppe ihren Gewinn 2023 leicht steigern.

Die Ringier-Gruppe hat ihren Gewinn 2023 im Vergleich zum Vorjahr trotz Umsatzrückgang leicht steigern können. Dazu beigetragen haben unter anderem die digitalen Marktplätze des grössten Schweizer Verlagshauses. Der operative Gewinn stieg auf 105,5 Millionen Schweizer Franken (2022: 104,9 Millionen Franken), wie die Ringier-Gruppe am Dienstag mitteilte. Ringier-Chef Marc Walder kommentierte das Ergebnis vor Medienschaffenden als «solide, aber nicht brillant».
Der digitale Anteil des operativen Gewinns hat mit 83 Prozent ein neues Rekordniveau erreicht. Der Umsatz belief sich auf 918,9 Millionen Franken (2022: 932,6 Millionen Franken). Rund 100 Millionen Franken investierte die Ringier-Gruppe laut Mitteilung in die digitale Weiterentwicklung. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI), sowohl bei den Medien als auch in den andere Geschäftsbereichen der Gruppe.
KI und strategische Partnerschaften für zukünftiges Wachstum
Zu diesem Zweck ist die Ringier-Gruppe eine strategische Partnerschaft mit dem KI- und Daten-Softwareunternehmen Palantir eingegangen. Walder verspricht sich von der verstärkten Nutzung von KI grosse Vorteile für das Unternehmen. Geplant ist unter anderem ein Chat-Bot auf der «Blick»-Website.
Im Mediengeschäft in der Schweiz spürte die Ringier-Gruppe 2023 dieselben negativen Entwicklungen wie andere Medienhäuser auch. Etwa den Rückgang an Abonnenten bei den Bezahltiteln. Seit vergangenem Jahr bietet der «Blick» nicht mehr sein ganzes Angebot online kostenlos an.
Ein Teil der Inhalte steht nur noch «Blick+»-Abonnenten zur Verfügung. 16'000 «Blick+»-Abos wurden laut Geschäftsbericht innerhalb der ersten sechs Monate verkauft. «Ich bin mehr als zufrieden mit dieser Zahl», sagte Walder, räumte aber auch ein, dass es «brutal schwierig» werde, die avisierten 100'000 Abos zu erreichen.
Zukunftsaussichten und Herausforderungen im Mediengeschäft
Zum ersten Mal sei das Minus bei den Printabos zudem durch Digitalabos überkompensiert worden. Längerfristig rechnet Walder weiterhin mit grossen Umwälzungen im klassischen Mediengeschäft. «Wir werden in fünf bis zehn Jahren wahrscheinlich weniger Medienmarken haben als heute», sagte er.
Man glaube jedoch weiterhin an die Medien, auch wenn es schwierig sei, damit Geld zu verdienen. Die Ringier-Gruppe, die unter anderem den «Blick» herausgibt, beschäftigte Ende vergangenen Jahres 6571 Mitarbeitende (2022: 6486). Das Unternehmen betreibt in der Schweiz, in weiteren europäischen Ländern sowie in einzelnen afrikanischen Staaten rund 140 Gesellschaften.