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Ringier kann beim Digital-Geschäft nicht weiter zulegen

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Zürich,

Die Ringier-Gruppe verzeichnet im vergangenen Jahr einen operativen Gewinnzuwachs – während das Digital-Geschäft erstmals stagniert.

Marc Walder Ringier
Für Ringier-CEO Marc Walder ist das Ergebnis «gut und zufriedenstellend». (Archivbild) - Keystone

Die Ringier-Gruppe hat ihren operativen Gewinn im vergangenen Jahr deutlich gesteigert. Im Digital-Geschäft konnte Ringier jedoch erstmals nicht weiter zulegen. Der Digital-Anteil sank sogar von 83 auf 82 Prozent.

Der operative Gewinn der Ringier-Gruppe stieg um 13 Prozent auf 118,8 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Dies sei das zweithöchste Ergebnis seit 2015. Den eigentlichen Gewinn gibt der Medienkonzern nicht bekannt.

Ringier-Chef Marc Walder bezeichnete das Ergebnis als «gut und zufriedenstellend». Das Jahr 2024 sei ein Jahr der «Portfolio-Bereinigung» gewesen. Ringier verkaufte die E-Commerce-Plattform DeinDeal und schloss die Druckerei Swissprinters in Zofingen AG.

Bedeutende Portfolio-Bereinigungen

Besonders letzteres sei emotional gewesen, weil Ringier nun keine einzige Druckerei mehr besitze, erklärte Walder. «Das ist sinnbildlich für die Transformation der Medienindustrie».

Diese beiden «Portfolio-Bereinigungen» sieht man nun beim Umsatz. Dieser schrumpfte um 13 Prozent auf rund 800 Millionen Franken. Die «Bereinigungen» würden voraussichtlich auch im laufenden Jahr weitergehen, allerdings eher mit Firmen im Ausland.

Zum ersten Mal überhaupt konnte Ringier kein Wachstum im Digital-Geschäft mehr verkünden. Der Digital-Anteil am operativen Gewinn ging sogar von 83 auf 82 Prozent zurück. «Der Online-Werbemarkt ist nicht mehr gewachsen», sagte Walder dazu.

Digitale Abonnements: Ein mühsamer Weg

Und die digitalen Abonnements seien «ein richtig mühsamer Weg». Aktuell gibt es etwa beim Bezahlmodell Blick plus rund 25'000 Abonnentinnen und Abonnenten. Nicht berauschend, aber gemäss Walder «ein Ok-Wert». Schliesslich habe Ringier relativ spät, erst im Juni 2023, mit einem solchen Modell angefangen.

Was die Medienindustrie betrifft, bleibt Walder «nüchtern besorgt», wie er sagte. Es sei nach wie vor schwierig, nachhaltige ökonomische Modelle zu finden. Deshalb würden Medien vermehrt von Leuten gehalten, die es sich leisten könnten, etwa Jeff Bezos von Amazon.

Ringier habe den Vorteil, dass das Unternehmen bereits stark diversifiziert sei. Dies zahle sich jetzt aus. «Wir stehen auf stabilem Fundament, im Gegensatz zu anderen Verlegern.»

Mitarbeiterabbau und Investition in KI

Ringier beschäftigte Ende 2024 6048 Mitarbeitende. Im Vorjahr waren es noch 6571. Die 500 Mitarbeitende wurden primär bei verschiedenen Medientiteln, bei Swissprinters und DeinDeal abgebaut.

Im laufenden Jahr will Ringier viel Geld in KI investieren, sowohl bei den Medientiteln als auch bei den Marktplätzen für Jobs, Immobilien und Autos. «Ringier will ein KI-getriebenes Unternehmen werden», sagte Walder.

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