Ringier-Verlag reicht Strafanzeige bei Bundesanwaltschaft ein
Der Ringier-Verlag ist Opfer einer grossen Betrugsmasche geworden, bei der hohe Geldsummen verloren gingen.

Der Ringier-Verlag hat bei der Bundesanwaltschaft Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht. Grund dafür sind gefälschte Werbeanzeigen. Diese kursieren seit einiger Zeit in sozialen Medien wie Meta und X. Es droht der Verlust hoher Geldsummen.
Die eingereichte Strafanzeige bringe mehrere schwerwiegende Delikte zur Anzeige, darunter die Beteiligung an einer kriminellen Organisation sowie Geldwäscherei, teilte der Ringier-Verlag am Mittwoch mit. Auch gewerbsmässigen Betrug wirft Ringier der Täterschaft vor.
Ein weiteres Delikt sei der Identitätsmissbrauch, bei dem die Täter sich als andere Personen oder Unternehmen ausgeben. Zudem werden Verstösse gegen das Markenrecht und das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb angeführt.
Diese von Ringier genannten täuschend echten Fake-Anzeigen beinhalten oft gefälschte Videos und erfundene Interviews, wie es weiter hiess. In den Anzeigen werben bekannte Persönlichkeiten oder Politikerinnen und Politiker scheinbar für zweifelhafte Geldanlagen.
Diese Inhalte seien jedoch von mutmasslich kriminellen Organisationen mithilfe moderner Technologie erstellt worden, um die Stimmen und Gesichter der Prominenten zu imitieren und ihnen falsche Aussagen in den Mund zu legen.
Zahlreiche Medienunternehmen von Betrugsfällen betroffen
Bei der professionellen Betrugsmasche würden in einem ersten Schritt die Marke und das Erscheinungsbild von Ringier sowie die Identität von Prominenten missbraucht, um das Vertrauen der Opfer zu gewinnen. In einem zweiten Schritt werden laut Ringier die Opfer telefonisch mit falschen Versprechungen unter Druck gesetzt, bis sie ihr Geld auf eine betrügerische Plattform überweisen. Danach werde das Geld gewaschen.
Trotz regelmässiger Warnungen in den betroffenen Ringier-Medien fielen immer wieder Userinnen und Leser auf diese Betrügereien herein. In einem konkreten Fall habe eine Einzelperson 32'000 Schweizer Franken an Betrüger überwiesen.
Laut der Mitteilung will der Verlag eine klare Botschaft an Social-Media-Unternehmen wie Meta senden, mehr Verantwortung zu übernehmen. «Sie verfügen nämlich über die technischen Möglichkeiten, um solche Fake-Anzeigen zu erkennen und zu verhindern», hiess es.
Neben Ringier seien europaweit zahlreiche Medienunternehmen von solchen Betrugsfällen betroffen. Sie hätten dies teilweise zur Anzeige gebracht. Viele Opfer von Identitätsmissbrauch würden sich zudem juristisch zur Wehr setzen.
Der Verlag habe in der Vergangenheit bereits verschiedene Massnahmen ergriffen, um gegen diese betrügerischen Anzeigen vorzugehen, hiess es weiter. Bei Online-Werbeanzeigen mit ungewöhnlich hohen (Gewinn-)Versprechen sei stets Vorsicht geboten.
Wer dennoch Opfer eines Online-Betrugs geworden sei, sollte den Vorfall umgehend bei der Polizei und den involvierten Banken melden.