Die deutschen Milchviehhalter haben angesichts der schlechten Getreideernte und wegen «katastrophaler Preisentwicklungen» eine Krise ihrer Branche beklagt.
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Kühe in einem Stall. (Symbolbild) - dpa/dpa/picture-alliance
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Das Wichtigste in Kürze

  • Verband: Zu niedrige Getreideernte und «unterirdische» Preise für Schlachtvieh.

«Unterdurchschnittliche Erntemengen im Getreidebereich» sowie «unterirdische» Preise für Kälber und Schlachtrinder setzten Mensch und Tier unter Druck, erklärte der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) am Freitag. Der Milcherzeugerpreise liege aktuell bei rund 33 Cent pro Kilogramm Milch - Tendenz «weiter fallend».

Damit liege der Preis «deutlich unter dem Vorjahresniveau» und sei weit entfernt von einer Kostendeckung. Diese wäre bei 43 Cent gegeben.

«Wir sollen und wollen in das Wohl unserer Tiere weiter investieren, gleichzeitig ist das Tier selbst aber nicht mehr als eine Tankfüllung wert», sagte der Verbandsvorsitzende Stefan Mann. Die Grundausrichtung der Agrarmarktpolitik auf «immer billiger, immer mehr» müsse dringend geändert werden - dafür biete die Diskussion zur Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU gute Möglichkeiten.

Laut Landwirtschaftsministerium wird die Getreideernte in diesem Jahr bei rund 44,7 Millionen Tonnen liegen. Das sind zwar 18 Prozent mehr als im Krisenjahr 2018, aber 3,3 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2018. Ausserdem stellte das trockene Wetter demnach vielerorts Betriebe mit Viehhaltung erneut vor ernsthafte Versorgungsprobleme beim Grundfutter.

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