Deutsche Exporte im Juli wieder gestiegen

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Deutschland,

Nach einem deutlichen Rückgang der Exporte im Juni aufgrund der internationalen Handelsstreitigkeiten und politischen Krisen haben die deutschen Ausfuhren im Juli überraschend wieder zugelegt.

Containerterminal in Hamburg
Containerterminal in Hamburg - dpa/dpa/picture-alliance

Das Wichtigste in Kürze

  • Aussenhandelsverband sieht aber keinen Grund zur Entwarnung.

Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,8 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Juni betrug der Zuwachs kalender- und saisonbereinigt 0,7 Prozent. Der Aussenhandelsverband BGA sprach von einer leichten Erholung, sieht aber keinen Grund zur Entwarnung.

Insgesamt wurden von Deutschland im Juli Waren im Wert von 115,2 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 93,7 Milliarden Euro importiert, wie die Statistiker anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilten. Die Importe sanken damit im Vorjahresvergleich um 0,9 Prozent, gegenüber Juni 2019 gingen sie um 1,5 Prozent zurück.

Durch den Rückgang der Importe stieg der Aussenhandelsüberschuss im Juli auf 21,4 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Saldo in der Aussenhandelsbilanz 16,4 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Überschuss im Juli dieses Jahres bei 20,2 Milliarden Euro.

Einen kräftigen Anstieg der Exporte gab es bei den Ausfuhren in Drittländer ausserhalb der Europäischen Union: Sie stiegen im Juli im Vorjahresvergleich um 9,8 Prozent. Die Importe aus Drittländern sanken um 0,1 Prozent. Insgesamt wurden in Drittländer Waren im Wert von 51,0 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 40,9 Milliarden Euro von dort in die Bundesrepublik eingeführt.

In die EU-Mitgliedstaaten wurden Waren im Wert von 64,2 Milliarden Euro exportiert - ein Rückgang um 0,5 Prozent. Die Importe aus der EU gingen im Vergleich zum Juli des Vorjahres um 1,6 Prozent zurück.

Im Juni hatten die Statistiker bei den deutschen Exporten einen deutlichen Einbruch verzeichnet. Die Ausfuhren sackten im Vorjahresvergleich um 8,0 Prozent ab. Im gesamten ersten Halbjahr legten die deutschen Exporte damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 0,5 Prozent zu.

Der Aussenhandelsverband BGA verwies darauf, dass angesichts des Brexit das Geschäft mit Grossbritannien leide, was wiederum das Europageschäft beeinträchtige. Das US-Geschäft verlaufe allerdings «trotz aller Streitigkeiten» im Handelskonflikts zufriedenstellend.

Das sei jedoch «kein Grund zur Entwarnung, denn die vielen Risiken und Konfrontationen im Aussenhandel sowie die generelle konjunkturelle Abschwächung bleiben bestehen», warnte der Verband. Das zeigten auch die schwache Entwicklung der Importe und die Auftragseingänge in der Industrie.

Die deutschen Unternehmen bräuchten dringend weniger Bürokratie und ein Steuersystem, «das sie im internationalen Vergleich nicht benachteiligt, sondern deren Wettbewerbsfähigkeit unterstützt», forderte Verbandspräsident Holger Bingmann.

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