Dax auf Fünfwochen-Hoch – Bärenmarktralley oder Trendwende?

Der Dax Performance Index schliesst die Börsenwoche auf dem höchsten Stand seit fünf Wochen. Zum Börsenschluss am Freitag lag er mit 14'462 Punkten um 1,6 Prozent im Plus. Unter dem Strich verbuchte er ein Wochenplus von fast dreieinhalb Prozent. Für den Mai zeichnet sich aktuell ein Kurszuwachs von gut zweieinhalb Prozent ab.

Grund dafür ist unter anderem laut «Tagesschau» das Verhalten der US-Notenbank Fed. Bei dieser zeichnet sich eine Zinspause im Sommer ab. Auch die Entwicklung des Dow Jones stützten den Dax Performance Index. Der wichtige US-Aktienindex beendete die Woche am Donnerstag 6,2 Prozent im Plus – der grösste Zuwachs seit November 2020.

Ob damit der Abwärtstrend gebrochen ist, ist allerdings fraglich. Manche Analysten, wie Konstantin Oldenburger von CMC Markets, gehen von einem «Startschuss für eine Bärenmarktralley» aus. Heisst: Der Markt erholt sich vorübergehend, der Abwärtstrend bleibt allerdings bestehen.

«Wie es weitergeht, hängt vor allem von China und Russland ab», zitiert die «Tagesschau» Bernd Meyer von der Berenberg Bank. Ein Kriegsende oder die Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft würden zu weniger Inflationssorgen führen, so der Chef-Anlagestratege.

Der MDax der mittelgrossen Unternehmen verabschiedete sich 1,08 Prozent höher bei 29'749,55 Punkten aus dem Handel. Der Eurozonen-Leitindex Leitindex EuroStoxx 50 legte am Freitag um 1,83 Prozent auf 3808,86 Punkte zu.

Im Dax belegten der Sartorius, Infineon und Siemens Healthineers mit Kursaufschlägen von viereinhalb bis sechs Prozent die vorderen Plätze. Aixtron, Carl Zeiss Meditec und Sixt waren mit Gewinnen von bis zu über vier Prozent die besten Werte im MDax.

Zudem bewegten einige Umstufungen die Kurse. Der Konsumgüterkonzern Henkel zählte mit einem Minus von 1,7 Prozent zu den grössten Dax-Verlierern. Der Aussenwerbespezialist Ströer wurde von der US-Bank JPMorgan im Rahmen einer Studie zu europäischen Internetwerten auf «Neutral» abgestuft. Die am Ende unveränderten Aktien waren eines der schwächsten MDax-Mitglieder.

Der Euro kostete zuletzt 1,0710 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0722 Dollar festgesetzt.