Will Credit Suisse Greensill losschlagen? Den Handel mit der Supply Chain Finance Funds hat die Schweizer Grossbank bereits eingestellt.
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Das Hauptquartier der Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Credit Suisse setzt den Handel mit Supply Chain Finance Funds aus.
  • Damit will die Grossbank die Interessen aller Anleger in den Fonds schützen.
  • Die Vermögenswerte wurden von der Londoner Finanzgesellschaft Greensill ausgewählt.

Vorübergehend hat die Credit Suisse den Handel mit einem umstrittenen Fondsprodukt eingestellt. Von der Supply Chain Finance Funds werden seit dem 1. März keine Zeichnungen und Rücknahmen mehr angenommen. Dies teilte die Schweizer Grossbank am Montag mit.

Offenbar will die Credit Suisse so die Interessen aller Anleger und Anlegerinnen in den Fonds schützen. Die Vermögenswerte wurden von der Londoner Finanzgesellschaft Greensill ausgewählt. Auch die Beziehungen zu dem australischen Finanzdienstleistungsunternehmen sind zurzeit zweifelhaft.

Nachteile für Fonds und Anleger vermeiden

Ein gewisser Teil der Vermögenswerte in den Fonds unterliege derzeit erheblichen Unsicherheiten in Bezug auf ihre genaue Bewertung.

Das Institut setzt neben Zeichnungen, Rücknahmen und dem Umtausch von Anteilen auch die Berechnung des Nettoinventarwerts aus. Dies, um Nachteile für die Fonds und ihre Anleger zu vermeiden. Kleinanleger hatten bereits zuvor keinen Zugang zu den Fonds, die Forderungen von Lieferanten an Unternehmen vorfinanziert.

Credit Suisse und Greensill bald Geschichte?

Die Fonds investierten in Vermögenswerte, die von der Londoner Finanzgesellschaft Greensill ausgewählt wurden. Am Sonntag hatte die Zeitung «Wall Street Journal» berichtet, dass die «CS» auslote, die Beziehungen zu Greensill zurückzufahren. Die Bank habe Bedenken bezüglich der Beziehung von Greensill zum Stahlmagnaten Sanjeev Gupta.

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Credit Suisse Grennsill: Die Grossbank schliesst die umstrittenen Fonds. - Keystone

Greensill hatte zuletzt versucht, bis zu eine Milliarde Dollar an frischem Kapital zu beschaffen. Der Prozess sei jedoch wegen der Beziehung zu Gupta ins Stocken geraten. Gupta war früher Greensill-Aktionär. Credit Suisse prüfe nun auch die Option, die Fonds mit einem Volumen von zehn Milliarden Dollar aufzulösen, so die Zeitung.

Hinter Greensill steht der japanische Technologieinvestor Softbank. Greensill und Credit Suisse waren für eine Stellungnahme vorerst nicht verfügbar. Bereits im Vorjahr hatte die Bank mit ihren Supply Chain Finance Funds für Schlagzeilen gesorgt.

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