Bei der Credit Suisse kommt es möglicherweise zu mehreren Wechseln im Top-Management kommen. Zwei der Betroffenen standen schon in der Kritik.
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Mit jahrelangem Missmanagement und Risikogeschäften hat sich Credit Suisse selbst ins Abseits manövriert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Credit Suisse soll angeblich mehrere Top-Manager austauschen wollen.
  • Dazu gehören Chefjurist Cerutti, Finanzchef Mathers und Asien-Chef Sitohang.
  • Cerutti und Sitohang standen beide schon in der Kritik.

Bei der Credit Suisse könnte es im Top-Management zu mehreren Wechseln kommen. Gemäss der «NZZ am Sonntag» könnten Chefjurist Romeo Cerutti, Finanzchef David Mathers und Asien-Chef Helman Sitohang, ersetzt werden. Gemäss der CS sind noch keine Entscheide gefallen.

Die drei Top-Manager seien von den zwölf Mitgliedern der CS-Geschäftsleitung mit Abstand am längsten in der Führungsriege dabei, heisst es. Die Kritik an Rechtschef Cerutti sei in letzter Zeit lauter geworden. Unter anderem wegen eines Gerichtsfalls in Bermuda, schreibt die Zeitung.

Viel Kritik an Managern der Credit Suisse

Dieser Fall führte unter anderem dazu, dass die CS kürzlich einen Verlust im ersten Quartal 2022 ankündigte. Ein bermudisches Gericht verurteilte die CS zur Zahlung von rund 500 Millionen US-Dollar Entschädigung. Diese ging an den früheren georgischen Präsidenten Bidsina Iwanischwili. Als möglichen Nachfolger für Cerutti führt die Zeitung den ehemaligen UBS-Chefjuristen Markus Diethelm ins Feld.

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David Mathers, Finanzchef der Credit Suisse. - Keystone

Kritik gebe es auch an Asien-Chef Sitohang, der gemäss Presseberichten eine enge Kundenbeziehung mit Lex Greensill gepflegt habe. Die Finanzgesellschaft des australischen Bankers Greensill ist vor etwas mehr als einem Jahr zusammengebrochen. Dies, nachdem er den Versicherungsschutz für seine Produkte verloren hatte.

In der Folge musste die Credit Suisse vier ihrer Fonds im Umfang von zehn Milliarden US-Dollar liquidieren. Die Ablösung von Finanzchef David Mathers wäre laut der «NZZ am Sonntag» allerdings überraschender als die anderen beiden möglichen Ablösungen. Denn er habe seit seiner Ernennung 2010 alle Umwälzungen in der Geschäftsleitung überstanden.

Verwaltungsrat hat «noch keine Entscheidung getroffen»

Die Bank habe die Implementierung ihrer neuen Strategie und Organisationsstruktur, die sie im letzten November kommuniziert hatte, fortgesetzt. Das sagte ein Credit-Suisse-Sprecher auf Anfrage.

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Thomas Gottstein, CEO der Credit Suisse. - Keystone

Als Teil dieser Arbeit beschäftige sich die Geschäftsleitung regelmässig mit dem Thema Nachfolgeplanung und Ernennungen für gewisse leitende Positionen. Dies unter der Führung von Konzernchef Thomas Gottstein und gemeinsam mit dem Verwaltungsrat. «Unter anderem für bestimmte juristische Einheiten, Regionen und potenzielle Geschäftsleitungspositionen», so der Sprecher.

Es sei jedoch wichtig zu betonen, «dass der Verwaltungsrat noch keine Entscheidung getroffen hat», sagte er. Sobald Entscheide fallen würden, werde die Bank diese kommunizieren.

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