Sollte ein Impfstoff gegen das Coronavirus gefunden werden, will auch die Schweiz nicht zu kurz kommen. Dafür knüpft der Bund bereits Kontakte.
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In Deutschland werden nur noch Personen über 60 Jahre mit dem Astrazeneca-Stoff geimpft. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sollte eine Impfung gegen das Coronavirus gefunden werden, will auch die Schweiz impfen.
  • In einer ersten Phase sollen 60 Prozent der Bevölkerung eine Impfung erhalten.
  • Bereits knüpft das BAG Kontakte mit Impfstoffentwicklern.

Sollte ein Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus gefunden werden, will auch die Schweiz sofort seine Bürger impfen. Dafür hat die Arbeitsgruppe «Impfstoff Covid-19» Kontakte mit zahlreichen Impfstoffentwicklern geknüpft.

Dies bestätigt die Leiterin der Abteilung Internationales beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) Nora Kronig der «NZZ am Sonntag». Es soll sichergestellt werden, dass die Schweiz bei einem zukünftigen Impfstoff nicht zu kurz kommt.

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Impfstoff gegen das Coronavirus. (Symbolbild) - Keystone

Offenbar sollen erste Vorverträge demnächst abgeschlossen werden. Damit könnte sich die Schweiz die ersten Rationen eines Impfstoffes reservieren. Als Gegenleistung stellt die Schweiz Gelder für die Produktionsfirmen zur Verfügung.

100 Millionen für Produktionsplattformen

Rund 100 Millionen Franken wolle der Bund in drei bis fünf Produktionsplattformen investieren, schreibt das Blatt. Hinzu kommen 40 Millionen, die der globalen Impf-Allianz-Organisationen zugute kommen.

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Lonza ernennt Pierre-Alain Ruffieux zum neuen Konzernchef. (Archiv) - Keystone

Hat die Schweiz einen Impfstoff, sollen zuerst um die 60 Prozent der Bevölkerung geimpft werden. Laut Kronig würden dann in erster Linie Risikogruppen und Mitarbeitende in Pflegeberufen zum Zug kommen. Kinder hingegen seien ausgenommen, da sie kaum von Covid-19 betroffen sind und in der Verbreitung nur eine passive Rolle spielen.

Für eine erste Phase benötigt das Land rund 10 Millionen Impfdosen. Für die konkrete Beschaffung dieser Rationen setzt die Regierung rund 200 weitere Millionen ein.

Bund zuversichtlich, dass faire Lösung gefunden wird

Anders als US-Präsident Donald Trump, setzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf eine gerechte Verteilung des Impfstoffs auf die 194 Mitgliedstaaten. Trump hingegen will, dass die US-Amerikaner am schnellsten Zugang zu einem Impfstoff haben.

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Das Logo der Weltgesundheitsorganisation (WHO). - Keystone

Auch Bundesbern setzt auf eine globale Lösung und zeigt sich zuversichtlich, dass man eine faire Verteilung vornehme. Sollte dies nicht der Fall sein, kann der Bundesrat noch immer im Notrecht agieren. Er könnte etwa Zwangslizenzen für die Impfherstellung oder Exportverbote von in der Schweiz produzierte Impfdosen erlassen.

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