Wann lohnt es sich noch eine Reiseversicherung abzuschliessen? Aufgrund des Coronavirus sind bei einem neuen Abschluss nicht mehr alle Destinationen abgedeckt.
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Die Zahl der internationalen Besucher auf Mallorca ist zu Jahresbeginn unter anderem wegen des neuartigen Coronavirus eingebrochen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Anfragen zu Reiseversicherungen haben bei den Versicherern zugenommen.
  • Entschädigt werden Reisedestinationen, die nicht mehr bereist werden dürfen.
  • Unter Umständen kann sich der Abschluss einer Reiseversicherung noch lohnen.
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Reisen in Zeiten des Coronavirus, ist das überhaupt noch möglich? Viele dürften sich fragen, ob es sich noch lohnt, Ferien im Ausland zu buchen. Die Angst auf den Kosten sitzen zu bleiben – sollte die Reise nicht angetreten werden können – ist gross.

Das widerspiegelt sich in den Anfragen zu Reiseversicherungen. «Die Anfragen von bestehenden Kunden und potenziellen Neukunden haben in letzter Zeit zugenommen», erklärt etwa Mobiliar-Mediensprecher Jürg Thalmann.

Und auch die Helvetia-Versicherung hat registriert, «dass mehr Fragen zu Reiseversicherungen gestellt werden», wie Sprecher Jonas Grossniklaus sagt. Ob mehr Reiseversicherungen abgeschlossen werden, könne aktuell aber noch nicht beantwortet werden.

Auch Karneval in Venedig wird entschädigt

Sollten Sie bereits eine Reiseversicherung besitzen, sind Reisen in Gebiete, die unter Quarantäne gestellt wurden, die aufgrund von Ein- und Ausreiseverboten nicht erreichbar sind oder die von offizieller Seite abgeraten werden, abgedeckt.

Laut Mobiliar sind etwa auch Annullationskosten gedeckt, wenn gebuchte Veranstaltungen aufgrund des Coronavirus abgesagt wurden, und Kunden nur für diese Veranstaltung an den Ort gereist wären. «Zum Beispiel zum Karneval nach Venedig, der abgesagt worden ist», wie Thalmann erklärt.

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Der Karneval in Venedig fand in den letzten Jahren nur begrenzt statt. - keystone

Helvetia übernimmt China-Reisen

Die Helvetia-Reiseversicherung übernimmt zudem freiwillig die Kosten annullierter Flug- und Hotelbuchungen in ganz China, inklusive Hongkong, sofern sie nicht vom Leistungserbringer rückerstattet würden. «Von der Regelung ausgeschlossen sind Transitflüge», so Grossniklaus.

Die Regelung gelte momentan bis Ende März. Man übernehme beispielsweise die Kosten, «wenn individuell ein Hotel in China gebucht worden ist und das Hotel die Kosten nicht rückerstattet».

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Eingang zu einer Filiale von Helvetia Versicherungen. Die Helvetia und die Mobiliar unterstützen das Start-up-Unternehmen Skribble. - sda

Angst kein Stornierungsgrund

Gemäss Axa sind Annullationen von Reisen in Gebiete nicht versichert, welche nicht oder noch nicht von offizieller Stelle als Quarantäne- oder Epidemiegebiete definiert wurden. Beispielsweise, wenn jemand aus Angst nicht mehr reisen möchte.

Gemäss Thalmann besteht zudem «kein Versicherungsschutz, wenn der Kunde zum Zeitpunkt der Reisebuchung oder des Versicherungsabschlusses eine Reise in eine Region gebucht hat, die Reisebeschränkungen unterliegt.

«Bei Ländern, die bereits vom Coronavirus betroffen sind, besteht jetzt bei einem Abschluss keine Deckung. Bei Ländern, die vom Coronavirus aktuell nicht betroffen sind, hingegen schon», erklärt auch Grossniklaus von Helvetia.

Reiseversicherung lohnt sich weiterhin

Trotzdem kann es sich lohnen jetzt noch eine Reiseversicherung abzuschliessen. «Bucht heute jemand seine Sommerferien in Amerika, bestünde Deckung, sollte die Reise aufgrund einer behördlichen Reisewarnung annulliert werden müssen», so Jürg Thalmann von der Mobiliar.

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Die Mobiliar verzeichnet einen niedrigeren Gewinn. (Symbolbild) - keystone

Thalmann bestätigt, dass Reiseversicherungen nach wie vor zum gleichen Preis abgeschlossen werden können. Die Prämienhöhe liege zwischen rund 130 Franken bei Einzelpersonen und 190 Franken für Familien. Auch bei Helvetia ist eine Verteuerung der Reiseversicherung kein Thema.

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