Corona-Sterblichkeit in USA belastet Hannover Rück auch 2021
Die sogenannte Übersterblichkeit in den USA infolge der Corona-Pandemie wird der weltweit drittgrösste Rückversicherer Hannover Rück auch 2021 in der Bilanz spüren. Dezember, Januar und Februar seien dort die schlimmsten Monate gewesen, was Corona-Todesfälle betrifft, sagte der für das Leben-Rück-Geschäft zuständige Vorstand Klaus Miller am Donnerstag in Hannover. «Inzwischen wird es besser.»

Das Wichtigste in Kürze
- Hannover Rück werde aber mindestens bis zur Jahresmitte noch Schäden verzeichnen, vermutlich auch im dritten Quartal, sagte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz.
Alles hänge vom Verlauf der Impfungen ab. In der Prognose für 2021 sei das bereits berücksichtigt. Die USA haben eine der höchsten Corona-Todesraten weltweit.
Im vergangenen Jahr machten Todesfälle in den USA den grössten Teil der Corona-Schäden von 261 Millionen Euro aus, die die Hannover Rück in der Leben-Sparte verzeichnete. Dort werden - anders als in der Schweiz - Lebensversicherungen verkauft, die bis zum Tod laufen. Damit sind Versicherer und Rückversicherer auch dann betroffen, wenn die Sterbefälle - wie häufig bei der Pandemie - sehr alte Menschen betreffen.
Für das laufende Jahr hat Hannover Rück einen Gewinn von 1,15 bis 1,25 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, nachdem er 2020 um fast ein Drittel auf 883 Millionen eingebrochen war. Die Aktionäre müssen Abstriche an der Dividende machen. Hannover Rück brauche Geld, um die Geschäftschancen zu nutzen, die sich aus den steigenden Preisen ergäben, vor allem im Geschäft mit Bilanzpuffern für Lebensversicherer (Financial Solutions).
Für 2020 sollen daher 4,50 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Die seit sechs Jahren übliche Sonderdividende wird gestrichen. Vor einem Jahr hatten sich Basis- (4,00) und Sonderdividende (1,50) auf 5,50 Euro summiert. Für 2021 machte Henchoz den Anlegern mehr Hoffnung: Wenn sich die Gewinnerwartung bestätigte, gebe es wieder Potenzial für eine Sonderausschüttung.