Bitcoin-Experte sieht Talfahrt als Korrektur anstatt Crash
Die Kryptowährung Bitcoin setzt ihren Abwärtstrend fort und fiel am Dienstag erstmals seit Ende April unter die Marke von 90'000 US-Dollar.

Die Kryptowährung Bitcoin setzt ihren Abwärtstrend fort. Erstmals seit Ende April notierte der Kurs am (gestrigen) Dienstag unter der Marke von 90'000 US-Dollar. Von einer bevorstehend langanhaltenden Korrekturphase nehmen Marktbeobachter aber bisher noch Abstand.
Am Mittwochvormittag notierte der Bitcoin bei rund 91'525 US-Dollar und damit rund 12 Prozent tiefer als vor einer Woche. Die Marktkapitalisierung beläuft sich aktuell auf rund 1,8 Billionen Dollar, das sind rund 200 Milliarden weniger als in der Vorwoche.
Zuletzt notierte die «Krypto-Leitwährung» im April 2025 aufgrund des damals verkündeten Zollrundumschlags von US-Präsident Donald Trump in diesen Regionen. Im Nachgang erholte sich die Blockchain-Devise aber und erreichte im Oktober das bisherige Allzeithoch von rund 126'000 Dollar.
Bitcoin verliert 28 Prozent
Seither hat der Bitcoin also rund 28 Prozent an Wert eingebüsst. Sorgen machen sich Marktbeobachter aber noch nicht wirklich. Die aktuelle Schwächephase sei vielmehr makroökonomischer Natur und verändere die längerfristig positiven «Krypto-Fundamentaldaten» nicht, schreibt etwa der Investmentchef von 21shares, Adrian Fritz, in einem Kommentar zur Marktlage.
«Diese Entwicklung hat weit mehr mit makroökonomischer Unsicherheit zu tun», so Fritz. Er begründet seine Aussagen mit zurückgenommenen Erwartungen für eine Zinssenkung im Dezember, ausgelöst durch gemischte Arbeitsmarktsignale und der durch den Shutdown fehlenden Datenlage.
Die steigende Risikoaversion bei Anlagen wie dem Bitcoin laufe zudem parallel zum abflachenden Momentum der «Megacap-Technologiewerte, was die allgemeine Risikobereitschaft dämpft», so Fritz weiter. Hinzu komme, dass viele Anleger, insbesondere institutionelle Investoren, welche mit den Bitcoin-Spot-ETFs im laufenden Jahr satte Gewinne erzielten, nun ihre Engagements zurückfahren.
Bitcoin-Korrektur: Experten sehen vorübergehende Schwäche
Daher handle es sich um eine «makrogetriebene Korrektur und nicht um eine strukturelle Veränderung des Assets». Fritz geht davon aus, dass die volatile Konsolidierungsphase weitergeht, bis neue Wirtschaftsdaten vorliegen und sich die Bitcoin-ETF-Ströme stabilisieren.
Der Investmentchef gibts sich daher zuversichtlich und verweist darauf, dass Rücksetzer sich historisch oft als attraktive Einstiegsgelegenheiten erwiesen und «nicht als Beginn eines mehrjährigen Bärenmarkts».
Derweil dürften sich die Augen der Anleger vorerst auf die Zahlen des Chip-Riesen Nvidia richten. Sollten sich die laut Händlern «gigantischen» Erwartungen an die Nummer eins der KI-Treiber-Aktien nicht erfüllen, dürfte wohl auch der Bitcoin im Sog der Tech-Aktien weiter unter Druck geraten.













