Bitcoin zwischen Fed und BoJ: Kryptowoche der Entscheidungen
Bitcoin-Anleger blicken in den Jahresenddtagen gespannt nach Washington und Tokio. Geldpolitische Signale könnten die Kryptomarkte bewegen.

Die Kryptowährung Bitcoin notiert aktuell bei rund 87'500 US-Dollar. Sie liegt damit deutlich unter dem Allzeithoch von 126'200 US-Dollar vom Oktober.
In den Tagen zwischen den Jahren richten sich die Blicke der Investoren auf zwei Zentralbanken. Ihre Entscheidungen könnten die weitere Kursentwicklung massgeblich beeinflussen.
Die Bank of Japan hat am 19. Dezember ihren Leitzins auf 0,75 Prozent angehoben, wie das «Handelsblatt» berichtet. Es ist der höchste Stand seit drei Jahrzehnten und markiert die Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik.
Yen-Carry-Trade unter Druck
Die Zinserhöhung bedroht den sogenannten Yen-Carry-Trade, bei dem Investoren günstig Yen leihen und in renditestarke Assets investieren. Bitcoin gehört zu diesen Assets und könnte daher unter Druck geraten, wie «Investing.com» schreibt.

Historisch fielen die Bitcoin-Kurse nach japanischen Zinsanhebungen um 20 bis 25 Prozent. Die letzte Erhöhung im Juli führte zu einem Absturz von 65'000 auf 50'000 US-Dollar, berichtet «CoinDesk».
Analysten sehen diesmal jedoch begrenztere Risiken, da die Zinserhöhung weitgehend erwartet wurde. Laut «MarketScreener» verspüren Märkte nach der Entscheidung Erleichterung angesichts des erwarteten Ergebnisses.
Federal Reserve setzt auf Lockerung
Auf der anderen Seite des Pazifiks verfolgt die Federal Reserve einen gegenteiligen Kurs. Die US-Notenbank senkte im Dezember den Leitzins und beendete zudem die Bilanzreduktion, wie «Blocktrainer» berichtet.
Die Fed kündigte an, ab dem 12. Dezember wieder US-Treasury-Bills im Wert von 40 Milliarden Dollar zu kaufen. Damit fliesst mehr Liquidität in den Markt zurück, was grundsätzlich positiv für Bitcoin sein könnte.
Zinssenkungen gelten traditionell als unterstützend für Risiko-Assets wie Kryptowährungen. Die Wahrscheinlichkeit für weitere Zinssenkungen im Jahr 2026 bleibt jedoch begrenzt, wie die Fed signalisierte.
Geldpolitik belastet Bitcoin
Die unterschiedlichen geldpolitischen Richtungen der beiden Zentralbanken schaffen ein komplexes Umfeld. Während die Fed Liquidität zuführt, entzieht die Bank of Japan dem Markt Kapital, berichtet «Onvista».
Analysten von Wintermute sehen in dieser Gemengelage kurzfristige Volatilität für den Bitcoin. Die Fed bleibe der wichtigste Taktgeber für den Kryptomarkt, so die Experten laut «99bitcoins».
Ein schwacher US-Arbeitsmarkt könnte die Fed zu zusätzlichen Lockerungen bewegen. Im Gesamtjahr 2025 entstanden nur 55'000 neue Jobs, der niedrigste Wert ausserhalb einer Rezession.
Institutionelle Käufer bleiben aktiv
Trotz der makroökonomischen Unsicherheiten zeigen institutionelle Investoren weiterhin Interesse an Bitcoin. Digitale Asset-Treasuries kauften zwischen Mitte November und Mitte Dezember 42'000 BTC zu, wie «Börse Global» berichtet.
Die Summe der in Unternehmensbilanzen gehaltenen Bitcoin übersteigt inzwischen 1,09 Millionen Stück. Der japanische Investor Metaplanet erhielt die Zustimmung, bis 2027 bis zu 210'000 BTC zu erwerben.
Bitcoin-ETFs verzeichneten allerdings im Dezember Abflüsse, nachdem sie zuvor über 1,29 Millionen BTC angehäuft hatten. Das entspricht rund sieben Prozent des Gesamtangebots, wie «YouHodler» schreibt.
















