Bankenwächter sehen faule Kredite auch 2019 als grosses Risiko

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Deutschland,

Hohe Bestände an notleidenden Krediten geben Bankenwächter weiterhin Anlass zur Sorge. Auch die Cyberkriminalität sehen sie als Risiko.

Nach Feierabend sind die Büros der Zentrale der Europäischen Zentralbank (r) noch immer beleuchtet.
Nach Feierabend sind die Büros der Zentrale der Europäischen Zentralbank (r.) noch immer beleuchtet. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den grossen Geldinstituten sei die Quote an Wackeldarlehen gesunken.
  • Im internationalen Vergleich sei der Gesamtbestand aber immer noch viel zu hoch.

Faule Kredite und geopolitische Gefahren zählen laut EZB-Bankenaufsicht im kommenden Jahr zu den wichtigsten Risiken für die Geldhäuser der Euro-Zone. Hinzu kämen Cyberkriminalität und von veralteten Informationstechnologie-Systemen ausgehende Gefahren, teilten die Bankenwächter heute Dienstag in Frankfurt mit. Hohe Bestände an notleidenden Krediten würden weiterhin Anlass zur Sorge geben. Zwar sei bei den grossen Instituten die Quote an Wackeldarlehen gesunken. Im internationalen Vergleich sei der Gesamtbestand aber immer noch viel zu hoch.

Ende des zweiten Quartals schleppten die grossen Institute im Euro-Raum immer noch Problemdarlehen im Volumen von rund 657 Milliarden Euro mit sich herum. Allein die grossen italienischen Banken, die momentan wegen des Haushaltsstreits der neuen Regierung in Rom mit der EU-Kommission besonders im Fokus stehen, sassen noch auf 159 Milliarden Euro. Dies drückt auf die Erträge und lässt Institute bei der Vergabe neuer Darlehen tendenziell vorsichtiger agieren.

Brexit noch nicht geklärt

«Geopolitische Unsicherheiten stellen eine wachsende Gefahr für die weltweiten Finanzmärkte und die wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Währungsgebiet dar,» erklärten die Aufseher. Zudem sei beim Thema Brexit immer noch nicht geklärt, wie der Übergang und das Austrittsabkommen aussehen werden. Die Briten wollen Ende März 2019 die EU verlassen.

Wie die wirtschaftlichen Beziehungen zur EU danach gestaltet werden sollen ist nach wie vor offen. «Darüber hinaus haben sich die Sorgen über den zunehmenden Handelsprotektionismus verstärkt» erklärten die Aufseher. Sie wollen 2019 den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Kreditrisiken, das Risikomanagement der Banken sowie auf die Brexit-Vorbereitungen und Handelsrisiken der Institute legen.

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