Alstom und Bombardier sprechen über milliardenschweren Deal beim Bahngeschäft
Der französische Alstom-Konzern und das kanadische Transportunternehmen Bombardier haben Gespräche über eine mögliche Übernahme des Bombardier-Bahngeschäfts durch Alstom bestätigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Französischer Konzern will Bombardier Transportation kaufen .
Wie beide Unternehmen am Montag mitteilten, laufen die Gespräche zwischen Alstom und der in Berlin ansässigen Bahnsparte Bombardier Transportation aber noch. Demnach gibt es noch keine Entscheidung über die Transaktion, die einen Bahntechnikkonzern mit etwa 15 Milliarden Euro Umsatz schaffen würde.
Bereits in der vergangenen Woche hatte das «Handelsblatt» unter Berufung auf Industriekreise berichtet, dass Alstom das Bombardier-Eisenbahngeschäft übernehmen wolle. Der Preis solle bei sieben Milliarden Euro liegen. Bombardier Transport erklärte, es gebe «zurzeit keine Gewissheit, dass eine Transaktion beschlossen wird».
Ungewiss ist ausserdem, ob ein solches Geschäft wettbewerbsrechtlich durchgewunken würde. Vor einem Jahr war eine geplante Zusammenlegung der Bahnsparten von Alstom und Siemens am Veto der EU-Kommission gescheitert.
Die EU hatte das deutsch-französische Industrieprojekt mit einer damals ähnlich hohen Umsatzschätzung von 15,6 Milliarden Euro aus Wettbewerbsgründen abgelehnt, wenngleich es in beiden Ländern von höchster Stelle unterstützt worden war - insbesondere mit Blick auf wachsende Konkurrenz aus China. Das chinesische Staatsunternehmen CRRC macht mittlerweile allein etwa 30 Milliarden Euro Umsatz im Jahr.
Der verschuldete Transportunternehmen Bombardier befindet sich indes mitten in einem Restrukturierungsprozess. Im vergangenen Jahr verkaufte Bombardier sein Geschäft mit Regionalflugzeugen für umgerechnet knapp 700 Millionen Euro an das japanische Unternehmen Mitsubishi Heavy Industries. Zuletzt gab der kanadische Konzern auch seine Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen mit Airbus zur Fertigung des Modells A220 auf.