Auch der Flugzeugbauer Airbus leidet unter der Corona-Krise. Konzernchef Guillaume Faury bereitet seine Mitarbeiter auf Stellenabbau und Sparmassnahmen vor.
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Der Flugzeughersteller Airbus stimmt seine Belegschaft auf drastische Sparmassnahmen ein. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/GUILLAUME HORCAJUELO
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Flugzeugbauer Airbus bereitet seine Mitarbeiter auf Stellenabbau und Sparen vor.
  • 3000 Arbeiter in Frankreich wurden bereits beurlaubt.
  • In wenigen Wochen hat Airbus einen Drittel seiner Geschäfte verloren.

Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat eine düstere Bewertung der Auswirkungen der Coronavirus-Krise abgegeben. Konzernchef Guillaume Faury forderte die rund 135'000 Mitarbeiter des Konzerns auf, sich für Stellenstreichungen und drastische Sparmassnahmen zu wappnen.

3000 Arbeitnehmer in Frankreich beurlaubt

Das Überleben von Airbus stünde auf dem Spiel, falls der Konzern keine Massnahmen ergreife. Dies erklärte Faury in einer internen Mitteilung an die Belegschaft. Diese liegt der Nachrichtenagentur Reuters vor und Bloomberg berichtete zuerst darüber.

Der Flugzeugbauer habe mit der Umsetzung von staatlich unterstützten Programmen begonnen, rund 3000 Arbeitnehmer in Frankreich zu beurlauben. «Aber wir müssen jetzt möglicherweise weitreichendere Massnahmen planen», sagte Faury weiter. Um den Zahlungsmittelabfluss zu begrenzen, reduziert Airbus die Produktion von kleineren Modellen um ein Drittel auf 40 Jets pro Monat.

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Innerhalb eines Monats sind die Geschäfts des Flugzeugbauers Airbus um einen Drittel zurückgegangen. - Keystone

Ausserdem wurden die Ziele für grössere Jets gekürzt: die Produktion von Grossraumflugzeugen wird um bis zu 42 Prozent zurückgefahren. «Mit anderen Worten, in nur wenigen Wochen haben wir etwa ein Drittel unseres Geschäfts verloren», schrieb Faury in dem Brief. «Und, ehrlich gesagt, das ist nicht einmal das Worst-Case-Szenario, dem wir uns vielleicht stellen müssen.»

Unbekannte Auswirkungen des Coronavirus

Der Konzernchef sagte, dass der Produktionsplan so lange gelte, bis eine gründlichere Bewertung der Nachfrage möglich sei. Faury geht dabei von einem Zeitraum von zwei bis drei Monaten aus. Noch sei es zu früh, um die Auswirkungen des Coronavirus auf die Luftfahrtbranche umfassend zu beurteilen. Airbus äusserte sich nicht zu der internen Mitteilung.

Ende März hatte Airbus bereits mitgeteilt, ohne Staatshilfe durch die Krise kommen zu wollen. Der Konzern wollte sich mit einer zusätzlichen Kreditlinie über zehn Milliarden Euro wetterfest für den drastischen Einbruch machen.

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