SVP-Nationalrat Thomas Matter erklärt sein Ja zur Abschaffung der Emmissionsabgabe. Die Abstimmung sei wichtig für unsere Arbeitsplätze und unsere Bevölkerung.
Thomas Matter
Thomas Matter (SVP) spricht sich für die Abschaffung der Emissionsabgaben aus. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Thomas Matter fordert eine Abschaffung der Emissionsabgaben.
  • Mit diesem Entscheid soll die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz gestärkt werden.
  • Die Emissionsabgabe verleite die Unternehmen nur zur Aufnahme von Fremdkapital.

Am 13. Februar stimmen wir über die «Änderung des Bundesgesetzes über die Stempelabgaben» ab. Gewiss, die Vorlage hört sich etwas trocken und langweilig an. Sie ist aber in ihrer Auswirkung wichtig für unsere Bevölkerung, unsere Arbeitsplätze und unseren schweizerischen Werkplatz.

Worum geht es? Unsere Unternehmen, Firmen und Betriebe benötigen Kapital, wenn sie investieren wollen oder Verluste decken müssen. Sie können das benötigte Eigenkapital beschaffen, indem sie Aktien oder andere Wertpapiere ausgeben.

Bundesgesetz
Das Bundesgesetz. Foto: picture alliance / Peter Kneffel/dpa - dpa-infocom GmbH

Dabei hat der Bund bislang eine Steuer erhoben, nämlich die so genannte Emissionsabgabe. Die Emissionsabgabe ist ein kleiner Teil der so genannten Stempelabgabe. Darum braucht es eine Änderung im entsprechenden Bundesgesetz.

Der grösste Teil dieser Abgabe wird nicht abgeschafft – nämlich der Teil bei Versicherungspolicen und der so genannte Wertpapier-Stempel. Die Emissionsabgabe hat bislang 1 Prozent des beschafften Eigenkapitals betragen (ab einer Million). Sie betrifft vor allem Start-Ups sowie mittlere und grössere Unternehmen. Aber diese sind natürlich für das Wohlergehen unserer Wirtschaft nicht weniger wichtig als die kleineren.

Emissionsabgabe soll abgeschafft werden

Die Geschichte der Stempelsteuer reicht bis zum Ersten Weltkrieg zurück. Nur hat damals der Staat mit dem einen Prozent noch eine tatsächliche Leistung erbracht. Doch seit 1940 zahlen auch die Unternehmen direkte Bundessteuern, damals noch als zeitlich befristete «Wehrsteuer» bekannt.

Abstimmung
Abstimmungsplakate für ein Ja zur Abschaffung der Emissionsabgaben. - keystone

Auch zahlen die Firmen heute sehr viele andere Gebühren, etwa die Handelsregister-Gebühren, Sackgebühren, Abwassergebühren, SRG-Gebühren usw. Praktisch alle dieser heute erhobenen Gebühren haben bei Einführung der Stempelsteuer noch nicht existiert. Darum muss die Emissionsabgabe endlich abgeschafft werden!

Im Übrigen gibt es diese Abgabe praktisch nirgends auf der Welt. Selbst in der EU erheben nur noch Griechenland und Spanien eine vergleichbare Steuer. Und diese zwei Länder sind ja nicht gerade Wirtschafts- und Wohlstandsvorbilder.

Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz soll gestärkt werden

Es ist uns Bürgerlichen nach langem, allzu langem Kampf endlich gelungen, die Emissionsabgabe via Parlament abzuschaffen. Wir wollen, dass die Unternehmen neues Eigenkapital aufnehmen können, ohne steuerlich belastet zu werden. Damit senken wir die Investitionskosten der Wirtschaft und können Arbeitsplätze erhalten und sichern.

OECD Mindeststeuer
Das Bundeshaus in Bern. (Archiv) - Pixabay

Der Bundesrat und die Parlamentsmehrheit unterstützen die Vorlage und sind überzeugt, damit die Standortattraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz zu stärken.

Emissionsabgabe verleitet Unternehmen zur Aufnahme von Fremdkapital

Die Abschaffung der Emissionsabgabe ist ganz besonders im Interesse von jungen, wachstumsstarken Unternehmen, die kein finanzielles Polster haben. Damit sie wachsen können, benötigen sie zusätzliches Eigenkapital.

Zwar rechnet der Bund mit 250 Millionen Franken statischen Mindereinnahmen pro Jahr. Das ist aber eine höchst fragwürdige Grösse, denn ohne Emissionsabgabe kommen die Firmen zu rascherem Gewinn und zahlen darauf wiederum Gewinnsteuern.

UBS Bank
Unternehmen, die ihr Eigenkapital an der Börse steigern wollen, müssen auf ihre Aktien 1 Prozent Emissionsabgabe dem Staat bezahlen. - Keystone

Die Emissionsabgabe ist aber auch darum schädlich, weil sie die Unternehmen verleitet, Fremdkapital aufzunehmen, um die Emissionsabgabe zu umgehen. Es wäre aber viel sinnvoller, sie würden mit solidem Eigenkapital arbeiten.

SP schädigt die Wirtschaft

Die SP hat gegen die Vorlage das Referendum ergriffen – wie fast immer, wenn für einmal die Wirtschaft und nicht der Staat profitieren soll. Damit schädigt die Linke die Wirtschaft, speziell die von der Covid-Krise betroffenen Unternehmen. Denn viele müssen nach Verlusten jetzt ihr Eigenkapital aufstocken.

Es ist schädlich, wenn wir beispielsweise Jungunternehmer steuerlich belasten, noch bevor sie auch nur einen einzigen Franken Umsatz erzielen konnten. Die dringend nötige wirtschaftliche Erholung darf nicht durch eine längst veraltete, aus der Zeit gefallene Stempelabgabe belastet werden. Diese Abgabe an den Staat zur privatwirtschaftlichen Eigenkapitalbeschaffung muss abgeschafft werden!

Zum Autor: Thomas Matter (55) ist ein Schweizer Unternehmer und Mitglied des Schweizer Nationalrats.

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Thomas Matter (SVP) - keystone
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